Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Hermann / Armin Tieger, [27. Tammus 697] (= Mittwoch, 05. Juli 1937)
Standortnummer: 833
Foto August 2017
Die Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פנ |
[2] Hermann Tieger | |
[3] Zur Erinnerung an | |
[4] Adalbert Irma Wilma | |
[5] u. Fritz Schiller |
Anmerkungen
August 2017: Der Grabstein liegt hinter dem Grabstein von Josef Adler, Standortnummer 737, also nur wenige Meter von seinem Standort entfernt. Wir werden den Grabstein in den nächsten Wochen zu seinem Standort bringen. Foto-Update folgt.
Biografische Notizen
Hermann / Armin Tieger, Kleiderreiniger und Kaufmann, geb. 1862 in Krems/Donau, gest. 05. April 1937 um 20 Uhr mit 75 Jahren durch Ertrinken im Ziegelofenteich im Ortsteil Kleinhöflein in Eisenstadt. Da Hermann Tieger in den Abendstunden starb, müsste es schon der 27. Tammus gewesen sein.
Ehefrau: Rosa Stern, gest. 30. April 1934 in Eisenstadt
Töchter:
Irma Schiller, geb. Tieger 12. April 1897 in Krems/Donau, geh. Adalbert / Béla (Benjamin ben Natan Halevi) Schiller, Handelsreisender, Bratislava, geb. 26. Juni 1895.
Adalbert Schiller und Irma Schiller haben die Deporation in ein (unbekanntes) Lager nach Bratislava nicht überlebt und sind Schoa-Opfer.
Tochter:
Wilma Schiller, geb. 09. Juni 1923. Wilma Schiller wurde am 17. Juli 1942 von der Slowakei nach Auschwitz deportiert und ermordert. Sie ist Schoa-Opfer.
Söhne:
Oskar Schiller, geb. 11. August 1918, gest. 17. Februar 2005 in Eisenstadt (s.u.)
Alfred / Aladar (Olodarus) Schiller, geb. 09. Juli 1920, gest. 16. Oktober 1920 an Krämpfen
Fritz Schiller, geb. 21. Februar 1925. Fritz Schiller ist ebenfalls Schoa-Opfer, findet sich aber weder in der Datenbank des DÖW noch auf Yadvashem.
Hilda Tieger, geb. 04. Juni 1903 in Krems/Donau, geh. Herrn Sarang, nach dessen Tod 1952 in Wien geh. Herrn Heß
1 Tochter aus erster Ehe: Hermine Irma Sarang
Oskar Schiller, geb. 11. August 1918, der älteste Sohn von Adalbert und Irma Schiller, kehrte nach 1945 nach Eisenstadt zurück und lebte dort bis zu seinem Tod am 17. Februar 2005. Er besaß zwei Textilgeschäfte in der Hauptstraße 21 und in der Fanny Elßler Gasse 4. Oskar Schiller ist am Zentralfriedhof Wien, Tor IV, begraben.
Nach dem Tod von Oskar Schiller übernahm sein Enkel, Patrick Frankl, für einige Jahre die Geschäfte seines Großvaters in Eisenstadt.
Das Jahrzeitlicht der Familie Schiller – die Übersetzung:
[1] Gedenklicht | נר זכרון |
[2] für meine Eltern | לנשמות הורי |
[3] H(errn) Benjamin, Sohn des | ר’ בנימין בן |
[4] Natan Halevi | נתן הלוי |
[5] Schiller | שיללער |
[6] und seiner Ehefrau, ihren Söhnen | ורעיתו, ובנם |
[7] und ihren Töchtern | ובתם |
[8] die in der Schoa umgekommen sind. | שנספו בשואה |
Immerhin wissen wir durch das Jahrzeitlicht die Synagogalnamen des Vaters Adalbert Schiller und dessen Vater: Benjamin, Sohn des Natan Halevi.
Ausführliche Informationen über die Jahrzeit und die Jahrzeittafel-Installation in der Synagoge des Museums finden Sie im Blogartikel Jahrzeit.
Herr Schiller kam jedes Jahr zu Jom Kippur in die Synagoge, um dieses Jahrzeitlicht seiner Familie zu entzünden.
Material und Maße des Grabsteins
Kalksandstein, 97/50/15
Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt