Eidlitz Mordechai – 31. Mai 1753

Eidlitz Mordechai – 31. Mai 1753

Mordechai ben Wolf Eidlitz, 27. Ijjar 513 (= Donnerstag, 31. Mai 1753)

H-28 (Wachstein 217)

  • Grabstein Mordechai ben Wolf Eidlitz, 27. Ijjar 513
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor H
 

Die Grabinschrift

תל שאליו
פונים למצוא

מקום נפשו ונשמתו ותחת
כנפי השוכן בשמי מעונים
לרעות בגני’ וללקוט שושני’
נמנה בתוך אנשי’ נאמנים
נתן מלחמו לדלים ולאביונים
צדקה עשה בסתר ומכל נעלמי’
מוקיר רבנן ומנהן מנכסיו כפי
השגת ידו לעשות רצון צור
העולמי’ מו”מ באמונה ובתמים
ה”ה ה’ מרדכי ב”ה וואלף איידליץ
ז”ל ממשפחת רמים י”נ יום ה’
זך בחוד’ זיו הוא אייר תקי”ג
למנין עולמים תנצב”ה

 

Anmerkungen

Interessant die Einleitung in den abgehobenen Zeilen 1 und 2 der Inschrift: Es handelt sich dabei um eine Anlehnung an den Traktat Brachot des babylonischen Talmud, 30a, wo es heißt תל שכל פיות פונים בו “ein Hügel, dem alles sich zuwendet”.

Zeile 14: Der Sterbemonat wird mit זיו הוא אייר “Siw, das ist (der Monat) Ijjar” angegeben (siehe dazu 1 Könige 1).

Wie bei Rabbiner Meir Eisenstadt wird bei der Angabe des Tagesdatums für die Zehnerzahl “20” ein Final-Kaf ך geschrieben, obwohl sich der Buchstabe nicht am Schluss befindet. Damit soll suggeriert werden, dass wir die Buchstabenkombination als Wort von links nach rechts (!) lesen: זך bedeutet “rein” (siehe Exodus 27,20: das “reine Öl”). Es wird also angedeutet, dass Mordechai Eidlitz mit “reiner Seele” verstarb.

 

Biografische Notizen

Mordechai ben Wolf Eidlitz aus vornehmem Geschlechte … gab sein Brot Armen und Dürftigen, übte Wohltätigkeit im Verborgenen, schätzte die Gelehrten und sucht ihnen nach Möglichkeit mit seinem Vermögen beizustehen.

Die Übersetzung Wachsteins bezieht sich erst auf die Zeilen 12 und 13, danach auf die Zeilen 7 bis 10.

Zur Person des Verstorbenen merkt Wachsein noch an:

1747 begegnen wir ihm im Vorstande der Gemeinde. Ein längeres Verweilen in dieser Würde scheint sein Naturell verhindert zu haben. Die oftmalige Auflehnung gegen Vorstand, Richterkollegium, ja selbst gegen den Oberrabbiner, hatten eine jedesmalige Bestrafung zur Folge, die zum großen Teil in der Aberkennung der Wählbarkeit für einen bestimmten Zeitraum bestand.

Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 108

Tochter: Mirjam Mühlendorf, gest. 01. Februar 1828

 

Söhne:

Abraham Eidlitz, gest. 04. September 1786

Wolf Eidlitz, gest. 12. April 1809

 

Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 10 MB. You can upload: image, audio, video, document, spreadsheet, interactive, text, archive, code, other. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop file here