Eine kurze Übersicht über die “Übers”…
Über den Grabstein I
Über Verwendung und Position des jüdischen Grabsteines
Schon in biblischer Zeit lesen wir über Denksteine, die über dem Grab errichtet wurden. Aus welchem Grund aber wird der Grabstein errichtet? Und wo genau wird er errichtet, am Kopf- oder am Fußende des Grabes? In welche Richtung wird der Grabstein errichtet und wann wird er eigentlich errichtet, unmittelbar nach dem Begräbnis oder erst nach der Trauerzeit oder meist überhaupt erst später? Steht ein Grabstein für eine/n Verstorbene/n oder dürfen im Grab auch mehrere Verstorbene liegen?…
Der Grabstein muss eine Inschrift haben, damit er nicht einer heidnischen Stele oder Ähnlichem gleicht. Traditionell finden wir vor allem elaborierte hebräische Grabinschriften, heute herrscht vielerorts der Brauch, kürzere Inschriften zu wählen.
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Über den Grabstein II
Über die kleinen Steine auf den Grabsteinen
Es ist wohl auch der unter Nichtjuden bekannteste Brauch rund um den jüdischen Friedhof, dass kleine Steine nach dem Besuch eines Grabes auf dem Grabstein oder beim Grab hinterlassen werden. Gibt es eine Erklärung für diesen Brauch? Ist es eine religiöse Pflicht, diesen kleinen Stein auf dem Grab abzulegen oder fällt der Brauch mehr in den Bereich des Aberglaubens?
In seinen „Draschot Maharash“ (Predigten des Meisters und Gelehrten Schalom) schreibt Rabbi Schalom auch, dass sowohl das Ausrupfen von Grab als auch das Legen von Steinen auf das Grab wegen der „Kavod Hamet“ erfolgt, der „Ehrung der Toten“, um diesen zu zeigen, dass wir ihr Grab besucht haben. Also jene Erklärung, die heute von der Mehrheit der den Brauch Praktizierenden als Grund angegeben wird.
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Über die hebräischen Grabinschriften I
Die Zeit drängt oder was läuft falsch in Österreich?
Die Zeit drängt: Insbesondere durch Umwelteinflüsse verwittern die Grabinschriften in den letzten 30 Jahren wesentlich schneller als in den über 300 Jahren davor. Inschriften, die 1993 noch klar lesbar waren, konnte ich 2017 kaum mehr entziffern. Und doch kümmert sich seit Jahrzehnten in Österreich weder die Politik noch die Wissenschaft um eine breite, seriöse und nachhaltige Aufarbeitung und Dokumentation der Grabinschriften. Das vorhandene Geld ist zweckgebunden für Instandsetzungen und baumeisterliche Arbeiten auf den jüdischen Friedhöfen.
Was läuft falsch in Österreich?
Ich würde mir wünschen, dass die Erhaltung der jüdischen Friedhöfe (nicht nur) im Burgenland nicht immer mit dem Reparieren der Friedhofszäune beginnt und dem Aufstellen von umgefallenen Grabsteinen endet.
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Über die hebräischen Grabinschriften II
Über die unterschätzte hebräische Grabinschrift.
Hebräische Grabinschriften bieten sehr oft mehr als nur Name und Sterbedatum. Dass sich sehr häufig auch das Interesse von Genealogen auch nur genau darauf beschränkt, hat wohl meist den Grund, dass eben diese hebräische Grabinschrift völlig unterschätzt wird. Denn der dominante Teil einer hebräischen Grabinschrift, das sogenannte Lob (die Eulogie) findet oft keinerlei Beachtung. Dabei finden wir in den Inschriften oft enorm relevante biografische Daten, die wir meist so in anderen Quellen eben nicht finden.
Wenn wir über hebräische Grabinschriften im Burgenland, in Wien oder in Tschechien sprechen, sprechen wir über Inschriften, die häufig mehr als 30 Zeilen umfassen. Lassen wir Adelsgräber etwa des 18. Jahrhunderts oder insbesondere natürlich lateinische Priester-Epitaphe außen vor (und selbst da würde der zahlenmäßige Vergleich nicht passen), gibt es meines Wissens keine Religion und keine Kultur, in der wir auch nur annähernd häufig so lange, gelehrte und zitatenreiche Grabinschriften finden wie unter den hebräischen Inschriften auf jüdischen Friedhöfen vor allem des 18. und 19. Jahrhunderts.
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Über die Symbole
Über ein von mir jahrelang leider vernachlässigtes Thema.
Über die Unterschiede zwischen Symbolen und Verzierungen, über die Symbole auf den jüdischen Friedhöfen des Burgenlandes und den Unterschied zu den jüdischen Friedhöfen der Habsburgermonarchie, über die genuin jüdischen Symbole, über die regionalen Unterschiede bei vielen Symbolen auf den jüdischen Friedhöfen des Burgenlandes, über die Symbole und meine Pläne dazu in naher Zukunft.
Bei vielen Symbolen finden wir große regionale Unterschiede: Gibt es auf dem älteren jüdischen Friedhof in Eisenstadt mit 1.100 Grabsteinen gerade einmal 2 Kronen, sind es auf den jüdischen Friedhöfen Kobersdorf und Lackenbach nahezu unzählbar viele Kronen, auf Grabsteinen von Frauen wie auf Grabsteinen von Männern. Nur in Kobersdorf und Lackenbach finden wir wiederum ein Symbol, das wir auf keinem anderen jüdischen Friedhof des Burgenlandes finden: die Ewigkeitsschlange (Ouroboros).
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Über die Konventionen
Über gute und sinnvolle Gewohnheiten.
Über die Zeilengerechtigkeit, über die Übersetzung, über die Fotos, über die Transkription von Sonderzeichen im Hebräischen, über die Transkription hebräischer Wörter ins Deutsche (Umschrift), über die Abkürzungen, über die verwendeten Sigla, über das Sterbedatum, über die Anmerkungen, über die biografischen Notizen, über Maße und Material.
Hebräische Namen werden, wenn möglich, ins Deutsche übertragen, also שלמה „Schlomo“ wird als „Salomo(n)“ wiedergegeben, שמואל „Schmuel“ als „Samuel“ usw.
Für hebräische Namen und Wörter, die sich im Deutschen nicht ändern, gilt:
Der hebräische Buchstabe Schin/Sin ש wird immer mit „S/sch“ (und nicht mit „S/sh“), auslautendes He (ה), wenn es ein Vokalsymbol ist, nicht als Konsonant „h“ geschrieben, sondern in der Umschrift ignoriert, also z.B.: Schalom, Schoa, Sara usw.
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Über die Website
Über Name, Geschichte und Zweck.
Warum “Der Transkribierer” so heißt, was die Website will und was sie nicht will. So ist “Der Transkribierer”” keine kommerzielle Website und er ist auch keine genealogische Website, sondern soll, wenn man so will, unter anderem ein Angebot für die genealogische Forschung sein.
“Der Transkribierer. Leiden und Freuden eines Inschriftentüftlers” steht in keinem Auftrags- oder Abhängigkeitsverhältnis mit dem bzw. vom jüdischen Museum in Eisenstadt oder irgendeiner anderen Institution und ist eine rein private Website.
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Über den Transkribierer
oder: Über mich.
Die hebräischen Grabinschriften und ich. Eine mittlerweile über 30 Jahre alte Geschichte, die ich im deskriptiven Untertitel des Blogs “Leiden und Freuden eines Inschriftentüftlers” nenne… selbstverständlich in Anleihe an Jeremias Gotthelfs “Leiden und Freuden eines Schulmeisters”, und selbstverständlich auch in Anleihe an Gotthelfs begleitende verharmlosende Einführung in seinen zweiten Roman 1838/39, wenn er ankündigt, dass es sich um eine das Publikum wohl wenig interessierende Schulmeistergeschichte handelt… Mag es bei Gotthelf eine völlige Verharmlosung seines höchst brisanten Textes sein, trifft bei meiner Arbeit eher zu, dass die hebräischen Grabinschriften tatsächlich nur wenige Menschen interessieren. Es geht mir auch gar nicht in erster Linie darum, Interesse für diese so aus meiner Sicht interessante literarische Gattung zu wecken, sondern mein Anliegen ist:
Neben der nachhaltigen, möglichst umfassenden Dokumentation, Aufarbeitung und Archivierung der Grabinschriften war und ist es mir von Anfang an wichtig, dass die Inschriften ‒ und damit allermeist auch das Foto des Grabsteines ‒ allen Menschen jederzeit, vor allem niederschwellig und ohne zusätzliche Kosten (mit Ausnahme der Internetkosten natürlich) zugänglich sind…
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Über die Änderungen
oder: Changelog
Die Änderungsdatei (Chagelog) ist zunächst als eine Art Testballon gedacht, weil eine Änderungsdatei in einem übersichtlich geführten Blog eher nicht notwendig sein mag. Üblicherweise gibt es in den Archivartikeln, also in Artikeln, die schon vor langer oder sehr langer Zeit online gingen, nichts zu korrigieren oder zu ergänzen. Anders bei (zumindest meinen) Grabsteinartikeln: Besonders die Übersetzung noch unübersetzter hebräischer Inschriften benötigt oft sehr viel Zeit (Wochen oder gar Monate), in denen das Blog prima vista verwaist und nicht aktuell aussieht.
Aber mit dem Fokus auf den aktuellen, sprich neuen Beiträgen, wird natürlich jede Arbeit, die nicht in einem neuen Beitrag mündet, leicht übersehen. Gemeint sind vor allem Übersetzungen, Anpassungen von Konventionen, Korrekturen in und von Beiträgen, die schon mehr oder weniger lang online sind.
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