Personenregister jüdischer Friedhof Salischtschyky
Peril, Tochter des Seev, 13. Kislew 600? (= Mittwoch, 20. November 1839?)
Die Grabinschrift
[1] Im Jahr 6[00] | שנת ת[ר] |
[2] H(ier liegt) b(egraben) eine a(ngesehene) Frau, Fra[u] | פנ אשה ח מר[ת] |
[3] Peril, Tochter des MORENU | פעריל בת מוה |
[4] Seev. Sie ver(starb) am 13. Kislew. | זאב נפ יג כסליו |
[5] I(hre Seele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Der fünfarmige Leuchter (fünfarmige Menora) findet sich immer wieder auf Grabsteinen und symbolisiert die fünf Aspekte der Seele: נפש “die lebendige Seele”, רוח “die Seele, die von Gott eingehaucht wurde”, נשמה “der Atem des Lebens”, חיה “Leben” und יחידה “Einheit”. Die Kabbalisten verstanden diese fünf Namen der Seele als fünf verschiedene Ebenen der Seele, die untrennbar zusammengehören.
Der fünfarmige Leuchter befindet sich üblicherweise beim Platz des Kantors in der Synagoge für jene, die den Tod eines nahen Verwandten betrauern.
Zeile 1: Das Sterbejahr ist nicht sicher. תק[…] schließe ich eher aus, das wäre ein Sterbedatum zwischen 1739 und 1839. Lesen wir תר[…] liegt das Sterbedatum nach Herbst 1839. Diese Lesung bevorzuge ich, da es scheint, dass kein oder nur wenig Platz für einen weiteren Buchstaben hinter dem ר ist.
Zeile 2: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b אשה חשובה u.a.
Zeile 3: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Personenregister jüdischer Friedhof Salischtschyky