Personenregister jüdischer Friedhof Salischtschyky
Juta Scheindel, Tochter des Löb, 13. Tischre 609 (= Dienstag, 10. Oktober 1848)
Die Grabinschrift
[1] 609. H(ier ist) b(egraben) eine a(ngesehene) | תרט פנ אשה |
[2] Frau, Frau Juta | ח מרת יוטא |
[3] Scheindel, Tochter des MO(RENU) | שיינדיל בת מו |
[4] Löb. Sie ver(starb) am 13. Tischre. | ליב נפ יג תשרי |
[5] I(hre Seele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Der fünfarmige Leuchter (fünfarmige Menora) findet sich immer wieder auf Grabsteinen und symbolisiert die fünf Aspekte der Seele: נפש “die lebendige Seele”, רוח “die Seele, die von Gott eingehaucht wurde”, נשמה “der Atem des Lebens”, חיה “Leben” und יחידה “Einheit”. Die Kabbalisten verstanden diese fünf Namen der Seele als fünf verschiedene Ebenen der Seele, die untrennbar zusammengehören.
Der fünfarmige Leuchter befindet sich üblicherweise beim Platz des Kantors in der Synagoge für jene, die den Tod eines nahen Verwandten betrauern.
Zeile 1: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b אשה חשובה u.a.
Zeile 3: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
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