Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Leni (Rebekka Lea) Zwebner, geb. Spitz, 29. Adar 623 (= Freitag, 20. März 1863)
Die Grabinschrift
[1] Das | זאת |
[2] ist das Grabmal der wohltätigen Rabbinersgattin, F(rau) | מצבת קבורת הרבנית הצדקת מ’ |
[3] Rebekka Lea, | רבקה לאה |
[4] Tochter des Rabbiners, des überragenden | בת הרב הגאון |
[5] MORENU Aron Spitz, d(as Andenken) d(es Gerechten) m(öge bewahrt werden), | מו”ה אהרן שפיטץ זצ”ל |
[6] und Ehefrau des Rabbiners, des überragenden | ואשת הרב הגאון |
[7] MORENU Abraham Shag, V(orsitzender) d(es rabbinischen) G(erichtshofes) von hier. | מו”ה אברהם שאג אב”ד דפה |
[8] Wie köstliches Öl ist ihr guter Name, Glanz und Pracht sind ihr Gewand. | שמן תורק שמה הטוב ועוז והדר לבושה |
[9] Sie verstarb a(m Vorabend) d(es heiligen) Sch(abbat), 29. Adar | נפטרה עש”ק כ”ט אדר |
[10] 623. | תרכ”ג |
[11] I(hre Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Die Grabinschrift von Leni Zwebner wurde 1928 von Leopold Moses im Jahrbuch der Jüdisch-Literarischen Gesellschaft publiziert.
Zeile 5 und 7: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Zeile 8a: S. Hohelied 1,3 שמן תורק שמך.
Zeile 8b: Sprüche 31,25 עוז והדר לבושה.
Biografische Notizen
Leni (Rebekka Lea) Zwebner, geb. Spitz ca. 1783, gest. 29. Adar 623 = Freitag, 20. März 1863 in Kobersdorf mit 83 Jahren an Brustschwäche (= Lungenschwäche).
Vater: Rabbiner Aron ha-Levi Spitz. Er war 13 Jahre Rabbiner in Prossnitz (Mähren) und zuletzt in Holíč (Slowakei). Gestorben Oktober 1816? oder 1817.
Ehemann: Rabbiner Abraham Zwebner (Shag), geb. 17. April 1801, gest. 25. März 1876 in Jerusalem. “Shag” oder “Shog” war der Vulgoname nach dem im jüdischen Volksmund so genannten Aufenthaltsort seines Vaters, Rabbiner Jehuda Löb Shag bzw. Shog, Ipolyság.
Mehr Informationen zum Ehemann, Rabbiner Abraham Shag Zwebner, in unserem Blogartikel “Die ehemalige Synagoge in Kobersdorf“.
Töchter:
Mirjam Zwebner
Hindel Zwebner
Söhne:
Jehuda Löb Zwebner
Issachar Ber Zwebner
Aron Zwebner
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