Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Jonas (Jona) Gerstl, Letzter Tag von Pesach 697 (= 8. Tag Pesach = 22. Nisan = Schabbat, 03. April 1937)
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) b(egraben) | פ”נ |
[2] ein himmelsfürchtiger Mann, | איש ירא שמים |
[3] d(er ehrbare) H(err) Jona Gerstl. | כ”ה יונה גערסטל |
[4] Er ließ das Leben wie alles Lebende im Alter von 63 Jahren | שבק חיים לכל חי בן ששים ושלשה שנה |
[5] am letzten Tag von Pesach 697 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | ביום אכרון של פסח תרצ”ז ל” |
[6] Jona stieg auf zur Höhe. | יונה עלה למרום |
[7] Er wandelte auf dem Weg der Tora. | והלך בדרך התורה |
[8] Seine Seele stieg auf nach Oben. | נשמתו עלה למעלה |
[9] Seine Kinder werden sich an seinen Taten orientieren. | הרי בניו יעשו במעשיו |
[10] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 4: Babylonischer Talmud, Traktat Berachot 61b לא שביק מר חיי לכל בריה “Der Meister lässt ja keinem Geschöpf das Leben”. Das ist die Antwort von Abajje auf Raba, der sagte “Wir zum Beispiel sind Mittelmäßige”. Gemeint ist, wenn Raba nur zu den Mittelmäßigen gehören sollte, gäbe es überhaupt keinen vollkommenen Gerechten.
Mit dieser euphemistischen Umschreibung für das Sterben wird Sarl Bauer als vollkommen Gerechte bezeichnet.
Zeile 6-9: Akrostichon: Die Anfangsbuchstaben der Zeilen ergeben den hebräischen Vornamen des Verstorbenen (Jona).
Biografische Notizen
Jonas (Jona) Gerstl, geb. sehr wahrscheinlich 29. November 1874 in Kobersdorf, gest. am letzten Tag von Pesach = 8. Tag von Pesach = 22. Nisan 697 = Schabbat, 03. April 1937 mit 63 Jahren (leider nicht gefunden im Sterbebuch Kobersdorf)
Vater: Moritz (Mose) Gerstl, gest. 07. April 1924, begraben am jüdischen Friedhof Kobersdorf
Mutter: Bety Hirschl
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