Personenregister jüdischer Friedhof Triest
Vittorio (Abraham Mose Chajim) Gentilli (Chefez), 30. Kislew 5633 (= Montag Abend, 29. Dezember 1872)
Die hebräische und italienische Grabinschrift
| [1] Der HERR hat gegeben und der HERR hat genommen. Der Name des HERRN sei gepriesen. | יי נתן ויי לקח יהי שם יי מברך |
| [2] Abrahamn Mose Ch(ajim) Chefez, | אברהם משה חי חפץ |
| [3] 10 Jahre alt. | בן עשר שנים |
| [4] Er stieg auf zu Gott | עלה אל האלהים |
| [5] am 30. Kislew d(es Jahres) 5633. | יום ל כסלו ש הת”רלג |
| [6] Vittorio Gentilli | VITTORIO GENTILLI |
| [7] 10 Jahre alt. | DÌ ANNI X |
| [8] Er flog zu Gott | VOLO A DIO |
| [9] am 29. Dezember | IL DÌ XXIX DICEMBRE |
| [10] 1872. | .MDCCCLXXII |
Anmerkungen
Ausnahmsweise eine Anmerkung nicht zur hebräischen Inschrift, sondern zur schmiedeeisenen Grabeinfriedung. Diese ist nämlich einem Kinderbettchen nachvollzogen, wodurch das Grab schon auf den ersten Blick als Grab eines Kindes zu erkennen ist. Siehe dazu auch meinen Artikel: “Mein liebes Kind”.
Zeile 1 (Rundbogen): Ijob 1,21: יְהוָ֣ה נָתַ֔ן וַיהוָ֖ה לָקָ֑ח יְהִ֛י שֵׁ֥ם יְהוָ֖ה מְבֹרָֽךְ׃.
Zeile 2: חי als Abkürzung für den männlichen Vornamen Chajim ist mir noch nicht untergekommen, die Abkürzung ist mir sonst nur für den weiblichen Vornamen Chaja bekannt.
“Chefez”, hebräisch wörtlich “Freude, Gefallen, auch Wunsch” ist immer die hebräische Version des italienischen Namens “Gentilli”.
Dass nicht חי, sondern הי als Abkürzung für היה zu lesen ist, halte ich eher für unwahrscheinlich, weil ich keinen Sinn erkennen kann (es würde ein Wort fehlen wie במצותיו “an seinen Geboten hatte er Wohlgefallen” o.Ä.).
Zeile 4: S. Exodus 19,3 וּמֹשֶׁ֥ה עָלָ֖ה אֶל־הָאֱלֹהִ֑ים “Da stieg Mose hinauf zu Gott”.
Zeile 5 und Zeile 9: Vittorio Gentilli muss am Abend gestorben sein, als bereits der 30. Kislew angebrochen, aber das bürgerlich Datum noch der 29. Dezember war.
Biografische Notizen
Vittorio (Abraham Mose Chajim) Gentilli (Chefez), geb. ca. 1862, gest. 30. Kislew 5633 = Montag Abend, 29. Dezember 1872 an Diphterie (Angina Difterica).
Vater: Samuele Gentilli, Kaufmann, wohnhaft Triest Nr. 8.
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