Bauer Sarl – 25. Februar 1916

Bauer Sarl – 25. Februar 1916

Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf

Sarl Bauer, 21. Adar I 676 (= Freitag, 25. Februar 1916)

Grabstein Sara Bauer, 21. Adar I = Freitag, 25. Februar 1916
Grabstein Sara Bauer, 21. Adar I = Freitag, 25. Februar 1916

 

Die Grabinschrift

Inschrift Sarl Bauer: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] H(ier ist) g(eborgen) פ”ט
[2] eine bedeutende, gepriesene Frau. אשה חשובה מהוללה
[3] Ihr guter Name war bekannt שמה הטוב מפורסם
[4] in ihren guten Taten und in der Gottesfurcht. במעשיה הטובים וביראת שמים
[5] Fr(au) Sarl, a(uf ihr sei der) F(rieden), מר שרל עה
[6] Ehefrau d(es ehrbaren) H(errn) Gedalja Löb Bauer, s(ein Licht) m(öge leuchten). אשת כה גדליה ליב בויער ני
[7] Sie ließ das Leben wie alles Lebende am 21. Adar I 676. שבקה חיים לכל חי כא אדר ראשון תרעו
[8] Sara stieg auf in die Höhe, שרה למרום עלתה
[9] groß ist die Verlassenheit inmitten ihrer Familie. רבה העזובה בקרב המשפחתה
[10] Ihre Hand öffnete sie den Armen und Bedürftigen. לעניים ואביונים כפה פרשה
[11] I(hre Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). תנצבה
 

Anmerkungen

Der Grabstein wurde am 23. September 2020 von Schülerinnen und Schülern der MS Kobersdorf vom Grünbelag gereinigt, siehe unseren Blogartikel “Ein ganz besonderer Freiwilligeneinsatz“.

Zeile 6: Der Segenswunsch נ”י “sein Licht möge leuchten” zeigt an, dass der Ehemann beim Ableben von Sarl noch am Leben war.

Zeile 7: Babylonischer Talmud, Traktat Berachot 61b לא שביק מר חיי לכל בריה “Der Meister lässt ja keinem Geschöpf das Leben”. Das ist die Antwort von Abajje auf Raba, der sagte “Wir zum Beispiel sind Mittelmäßige”. Gemeint ist, wenn Raba nur zu den Mittelmäßigen gehören sollte, gäbe es überhaupt keinen vollkommenen Gerechten.
Mit dieser euphemistischen Umschreibung für das Sterben wird Sarl Bauer als vollkommen Gerechte bezeichnet.

Zeile 9: Siehe Jesaja 6,12 ורבה העזובה בקרב הארץ “Groß ist die Verlassenheit inmitten des Landes”.

Zeilen 8-10: Akrostichon: Die Anfangsbuchstaben dieser Zeilen ergeben den hebräischen Vornamen der Verstorbenen (Sarl).

Zeile 10: Sprüche 31,20.

 

Biografische Notizen

Sarl Bauer, gest. 21. Adar I 676 = Freitag, 25. Februar 1916

Ehemann: Gedalja Löb Bauer, gest. 27. Juni 1927, begraben am jüdischen Friedhof Kobersdorf neben ihr

 

Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf

 

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