Chanzia Katz, Tochter des Elias Katz – 22. Oktober 1847

Chanzia Katz, Tochter des Elias Katz – 22. Oktober 1847

Personenregister jüdischer Friedhof Salischtschyky

Chanzia Katz, Tochter des Elias, 12. Marcheschwan 608 (= Freitag, 22. Oktober 1847)

Grabstein Chanzia Katz, 12. Marcheschwan 608 = 22. Oktober 1847, jüdischer Friedhof Salischtschyky, Foto: Dr. Hania Fedorowicz
Grabstein Chanzia Katz, 12. Marcheschwan 608 = 22. Oktober 1847, jüdischer Friedhof Salischtschyky, Foto: Dr. Hania Fedorowicz

 

Die Grabinschrift

Inschrift Chanzia Katz: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] Im Jahr 608 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). שנת תרח לפק
[2] H(ier liegt) b(egraben) פנ
[3] eine Frau, die Bedeutende, אשה החשובה
[4] Frau Chanzia, Tochter des מרת חנציא בת
[5] MORENU Elijahu Katz. מוה אליהו כץ
[6] Sie ver(starb) am 12. Marcheschwan. נפ יב מרחשון
[7] I(hre Seele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). תנצבה
 

Anmerkungen

Der fünfarmige Leuchter (fünfarmige Menora) findet sich immer wieder auf Grabsteinen und symbolisiert die fünf Aspekte der Seele: נפש “die lebendige Seele”, רוח “die Seele, die von Gott eingehaucht wurde”, נשמה “der Atem des Lebens”, חיה “Leben” und יחידה “Einheit”. Die Kabbalisten verstanden diese fünf Namen der Seele als fünf verschiedene Ebenen der Seele, die untrennbar zusammengehören.
Der fünfarmige Leuchter befindet sich üblicherweise beim Platz des Kantors in der Synagoge für jene, die den Tod eines nahen Verwandten betrauern.

Betreffend die Bedeutung des Vogels bzw. der Vögel kommen zahlreiche Referenzen in Frage: Denkbar ist beispielsweise ein Bezug zum Phönix oder sinnbildlich zur menschlichen Seele.

Zeile 1: Das Sterbejahr in der 1. Zeile ist mit kleinem Vorbehalt zu lesen, da der letzte Buchstabe nicht ganz sicher zu lesen ist. Wenn der linke horizontale Strich des ח, was ich vermute, nur “verrutscht” ist, dann stimmt oben angegebenes Sterbedatum. Ohne diesen linken Strich wäre es ein ד und das Sterbedatum der 12. Marcheschwan 604 = 05. November 1843. Auch ein ה käme in Frage, dann wäre das Sterbedatum der 12. Marcheschwan 605 = 25. Oktober 1844. Ohne den Grabstein vor Ort zu sehen, ist die Frage nicht sicher zu beantworten.

Zeile 3: Zeile 2: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b אשה חשובה u.a.

Zeile 5: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).

 

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