Feibel Bondi, 17. Cheschwan 598 (= Nacht auf Mittwoch, 15. November 1837)
B-2 (Wachstein 745)
Die Grabinschrift
נפטר ליל ג’ נגהי ליום ד’ י”ז מרחשון תקצ”ח
לפ”ק
פאר מהללו דלים ואביונים מספרים
יתום ואלמנה קוננים בקול תמרורים
יקר שורש מחצבתו נודע בשערים
בן גדולים ראשי עדת ישרים
להשפיע ללומדי תורה החוקי שומרים
בעל פיפיות להמליץ פני מושלים
אבותיו אנשי שם בן הגדולים
נצח ישראל המקיים בריתו
דכאו ביסורי אהבה בימי זקנותו
יזכר בצרור החיים נשמתו
תנצב”ה
Anmerkungen
Zeile 3: “Er verstarb in der Nacht von Tag 3 (= Dienstag), in der Morgendämmerung von Tag 5 (= Mittwoch)”.
Biografische Notizen
‘Sein rühmliches Werk erzählen Arme und Dürftige. Waise und Witwe klagen bitterlich … abstammend von Großen, Häuptern der Gemeinde … beherrschte er das Wort, wenn es galt, vor Herrschern [seine Religionsgenossen] zu verteidigen … (Gott) suchte ihn heim in seinen alten Tagen …’
Feibel (Philipp) Bondi, Nachkommen berühmter Ahnen (siehe Jona Bondi), hat eine bedeutende Rolle im Gemeindeleben gespielt. Seit 1785 in Ehrenstellungen, ist er 1810 Vorsteher der Gemeinde und genießt als solcher den Ruf eines Stadlan, der bei den Behörden großen Einfluss besitzt. …Später verschlechterten sich jedoch seine Verhältnisse. Im Jahre 1818 wurde gegen ihn ein Todesurteil gefällt, ohne dass wir wissen, wessen er beschuldigt wurde. Offenbar handelt es sich um irgend ein politisches Delikt, das ihm zur Last gelegt wurde. Das Urteil wurde, wie wir sehen, nicht vollstreckt. Im öffentlichen Leben begegnen wir ihm jedoch nicht mehr. Nur die Grabschrift kommt noch auf die Tätigkeit des Mannes allgemein zurück und deutet auch sein leidenvolles Alter an, das auch durch den Tod des hoffnungsvollen Sohnes (Jona Bondi) getrübt wurde.
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 228f
1. Ehefrau: Rebekka Bondi, gest. 17. Jänner 1815
2. Ehefrau: Zimela Bondi, gest. 14. Juni 1839
Sohn: Jona Beer Bondi, gest. 22. Juli 1826
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt
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