Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Jacob Zollschan, 2. Rosch Chodesch Tammus = 01. Tammus (= Donnerstag, 14. Juni 1866)
Die Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[2] ein liebes Kind, | ילד שעשועים |
[3] Jacob, | יעקב |
[4] Sohn des MORENU (unseres Lehrers, Herrn) Salman Zollschan. | בן מוה זלמן צאללשאן |
[5] S(eine Seele) g(ing hinweg) am Tag 5 (= Donnerstag), dem 2. Tag R(osch) Ch(odesch) Tamus | ני יום ה ב דר”ח תמוז |
[6] 626 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). S(eine) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תרכו לפק תנצב”ה |
Anmerkungen
Der Grabstein steht derzeit an der vorderen Mauer des Friedhofes, siehe dazu meine beiden Artikel “Jüdischer Friedhof Kobersdorf: Schwere Arbeit I” und “Jüdischer Friedhof Kobersdorf: Schwere Arbeit II”.
Zeile 2: Jeremia 31,20 יֶ֣לֶד שַׁעֲשֻׁעִ֔ים.
Zeile 4: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Biografische Notizen
Jacob Zollschan, geb. 07. März 1865 in Kobersdorf, Beschneidung: 14. März 1865, gest. 01. Tammus = 2. Rosch Chodesch Tammus (2. Neumondtag Tammus) = Donnerstag, 14. Juni 1866 mit 1 Jahr, 3 Monaten und 7 Tagen an Fraisen (Krämpfen, ähnlich der Epilepsie) in Kobersdorf.
Sowohl im Geburts- als auch im Sterbebuch eingetragen als “Jacob Zollschein”.
Vater: Salman Zollschan, gest. 13. Adar 667 = Mittwoch, 27. Februar 1907, begraben in der letzten Reihe oben am jüdischen Friedhof Kobersdorf
Mutter: Lea / Leni Bauer
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