Kerpel Sara – 06. März 1835

Kerpel Sara – 06. März 1835

Sarl Frau Isak Chajjat, 05. Adar 595 (= Nacht auf Freitag, 06. März 1835)

N-23 (Wachstein 728)

 

Die Grabinschrift

Inschrift Sarl Kerpel: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] Sie verstarb in der Nacht des Tages 5 (= Donnerstag), in der Morgendämmerung zum Tag 6, V(orabend) d(es heiligen) Schabbat, 5. Adar 595 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). נפטרה ליל ה’ נגהי ליום ו’ עש”ק ה’ אדר
תקצ”ה לפ”ק
[2] H(ier ist) g(eborgen). פ”ט
[3] Sara starb, während des heftigen Aufschreis ותמת שרה בקריאת הרבה
[4] an Wehklage und Wehgesang der (in Trauer) stöhnenden Kin(der), die sie geleitet hat נהי ויללה בני’ נאנחים שהדריכה
[5] auf gebahntem Weg. Eine greise Frau, Frau בדרך סלולה אשה ישישה מרת
[6] Sarl, Ehefrau u(nseres ehrenwerten) L(ehrers), H(errn) Itzik Chajjat, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). שרל אשת כמר איצק חייט ז”ל
[7] I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). תנצב“ה
 

Anmerkungen

Zeile 3: S. Genesis 23,2 וַתָּ֣מָת שָׂרָ֗ה בְּקִרְיַ֥ת אַרְבַּ֛ע “Sara starb in Kirjat Arba”. Die letzten beiden Wörter in der Zeile בקריאת הרבה “bekri’at harbe” assoziieren phonetisch bzw. lautmalerisch “bekirjat arba”.

Zeile 4: בנים “Söhne” oder allgemein “Kinder”. Jedenfalls hatte sie außer Sohn Samuel Kerpel noch zumindest ein weiteres Kind, wahrscheinlich einen Sohn.

Zeile 5: Vgl. Jeremia 18,15 …לָלֶ֣כֶת נְתִיב֔וֹת דֶּ֖רֶךְ לֹ֥א סְלוּלָֽה “…sodass sie auf ungebahnten Pfaden gehen müssen”.

 

Biografische Notizen

Sara (Sarl Frau Isak) Kerpel, geb. ca. 1751, Witwe, gest. 05. Adar 595 = in der Morgendämmerung Freitag, 06. März 1835 mit 84 Jahren an Altersschwäche

Eintrag Sterbebuch Eisenstadt, Sara Kerpel, 06. März 1835
Eintrag Sterbebuch Eisenstadt, Sara Kerpel, 06. März 1835

 

Ehemann: Isak (Itzik) Kerpel (Chajjat/Schneider), Sohn des Moses (ben Isak) Chajjat (Schneider), gest. 16. Oktober 1791. Der Grabstein von Isak Chajjat (Schneider) ist leider nicht mehr vorhanden.

Sohn: Samuel Kerpel, gest. 04. Mai 1849

Sarl ist die Großmutter des Malers Leopold Kerpel, siehe besonders unseren Blogartikel “Wer hat das Ghettokind an der Hand geführt…?”.

 

Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt

 

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