Katalin Trebitsch / Gütl Trebitsch, 30. Schvat 5669 (Sonntag, 20. Februar 1909)
Anmerkungen
Öhler bezeichnet die Inschrift als “Zum Teil unleserlich”, was – zumindest mit heutigen technischen Hilfsmitteln – nicht stimmt. Die Inschrift kann zum größten Teil gut gelesen werden.
Zeile 1: Das Sterbedatum: נונ א דראש חודש אדר תרסט “S(ie starb) und w(urde begraben) am 1. N(eumond)t(ag) Adar 669 = 30. Schvat 669 = Sonntag, 21. Februar 1909. Die Datumsdifferenz zwischen hebräischem Datum und dem Datum in den Matriken (20. Februar) kommt dadurch zustande, dass Gütl (Katalin) Trebitsch um 20 Uhr und somit zwar noch am 20. Februar, aber bereits am 30. Schvat verstorben ist.
Öhler verrechnet sich: Der Monat Adar hat 2 Neumondtage, den 30. Schvat und den 1. Adar!
7. und 8. Zeile, rechte Spalte unter dem Namen:
בת הרב ה”נ מ” יעקב הירש זצל
(7) Tochter des verehrten Rabbiners,
(8) des MORENU Jakob Hirsch, d(as Andenken) d(es Gerechten) m(öge bewahrt werden).
7. und 8. Zeile, linke Spalte unter dem Namen:
אשת מ” משה ליב טרעביטש לאי”ט
(7) Ehefrau des MORENU Mose Löb
(8) Trebitsch, e(r möge) l(ange), g(ute) T(age erleben).
Der Ehemann lebt also zum Zeitpunkt ihres Ablebens noch.
MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Als Akrostichon finden sich von Zeile 9 – 14 ihr Vorname und der Segenswunsch:
גיטל ז”ל “Gütl, i(hr Andenken) m(öge bewahrt werden)”.
In Zeile 15 finden wir schließlich noch den Namen seiner Mutter: “Rachel”.
Biografische Notizen
Sterbematriken: Katalin (Gütl) Trebitsch, geb. Hirsch, wh. Mattersdorf 292, gest. 20. Februar 1909 um 20 Uhr, mit 71 Jahren, an Leberentzündung
Vater: Hirsch Jakob (weiland),
Mutter: Trebitsch Regina (Rachel) (weiland)
Schwester: Mirjam (Maria) Brandweiner, gest. 14. März 1902 (beachte auch die Ähnlichkeit der Grabsteine bzw. Grabinschriften!)
Tante: Rebekka (Regina) Trebitsch-Kohn, gest. 20. September 1905
Ehemann: Mor Trebitsch
Personenregister jüdischer Friedhof Mattersburg
Katalin/Gütl had five children:
1. Simon Heinrich (1867-1950) married Paula Deutsch of the Deutsch P’K family from Mattersdorf.
2. Hani Trebitsch (born 1870)
3. Gabriel Trebitsch (1870-1942) married Henriette Schotten, a member of the Mattersdorf Schotten family. They perished in the Lodz Ghetto during the Holocaust.
4. Regina Trebitsch (1872-1874)
5. Max Trebitsch was born in 1874.
@Carole Vogel,
Moshe Trebish writes:
This is the tombstone of my great grandmother.
She was the wife of my great grandfather Moshe Leib Trebitsch.
She was the daughter of Rav Yaakov Tzvi Hirsch who was a talmid (pupil) of the Chatam Sofer.
He was a Dayan in Mattersdorf. He stood for election for Rabbi but lost to Rav Shmuel Ehrenfeld.
He moved to Vienna and was Rabbi in an area called Moedling and in a synagogue called Storchen Gasse shule.
He wrote some seforim.(books), one was called Mor Dror.
It is interesting that her mother was a Trebitsch.
@Carole
Was her family related to her husband’s one?