Personenregister jüdischer Friedhof Lackenbach
Leopold (Mose Löb, Sohn Hersch) Kornfein, 21. Nisan 639 = (Montag, 14. April 1879)
Die Anfrage kam von Monsieur D.S., Paris, via Facebook-Messenger.
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) {Tränenbaum} b(egraben) | פ {אלון בכות} נ |
[2] der Mann von Einsicht, | האיש יקר רוח |
[3] Mose Löb, Sohn | משה ליב בן |
[4] u(nseres Meisters), H(errn) Hersch Kornfein. Er wandelte | ר”ר הרש קארנפיין הלך |
[5] auf dem guten und rechtschaffenen Weg. | בדרך הטוב והישר |
[6] Er bemühte sich und erzog seine Söhne | עמל וגדל בניו |
[7] zur Tora und zur G(ottes)furcht. | לתורה וליראת ה” |
[8] [Er starb] am siebenten (Tag von Pesach) und wurde begraben an Isru | [מת] בשביעי ונקבר באסרו |
[9] Chag von Pesach 639 | חג של פסח תרלט |
[10] n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung)ץ | לפק |
[11] S(eine) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 1: Die Trauerweide, eigentlich der “Tränenbaum” oder “Träneneiche” nach Genesis 35,8.
Zeile 2: Sprüche 17,27 חוֹשֵׂ֣ךְ אֲ֭מָרָיו יוֹדֵ֣עַ דָּ֑עַת וקר־[יְקַר־] ר֝֗וּחַ אִ֣ישׁ תְּבוּנָֽה׃ “Wer sich zurückhält beim Reden hat tiefe Einsicht, / wer kühl überlegt, ist ein verständiger Mann.”
Zeile 7: Den Sinn hinter den Punkten über den Buchstaben kann ich nicht erklären.
Zeile 8-9: Isru Chag (wörtlich: “Einwickeln = Abschließen des Feiertages”) geht auf Psalmen 118,27 zurück: אֵ֤ל ׀ יְהֹוָה֮ וַיָּ֢אֶ֫ר־לָ֥נוּ אִסְרוּ־חַ֥ג בַּעֲבֹתִ֑ים עַד־קַ֝רְנ֗וֹת הַמִּזְבֵּֽחַ׃ “Gott ist der HERR. Er ließ Licht für uns leuchten. Tanzt den Festreigen mit Seilen bis zu den Hörnern des Altars!”. Siehe auch den Artikel “Isru Chag” in der Jüdischen Allgemeinen.
Biografische Notizen
Leopold (Mose Löb, Sohn Hersch) Kornfein, 21. Nisan 639 = Montag, 14. April 1879, begraben am 23. Nisan = Mittwoch, 16. April 1879 am jüdischen Friedhof Lackenbach
Vater: Hersch Kornfein
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