Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Kröndel Spitzer, 22. Adar 6[84]? (= Mittwoch, 27. Februar 1924?)
Standortnummer: 922
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) g(eborgen) | פט |
[2] ein unverheiratetes Mädchen, | בתולה |
[3] za[rt an Jahren …], | רכ[ה בשנים …]י[ר]ה |
[4] in [ihrer Gottesfurcht…], | בירא[ת ה…]ידה |
[5] Frau Kröndel, a(uf ihr sei) F(riede), | מרת קרינדל עה |
[6] Tochter [des seligen] H(errn) Chajim Spitzer. | בת [המנוח] ר’ חיים שפיצער |
[7] Sie ver[starb am 22. Adar] | [נ[פטר ביום כב אדר |
[8] 6[84] n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | תר[פד] לפק |
[9] [I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund)] d(es Lebens). | תנצב[ה] |
[10] Der Name ihrer Mutter war Hindel. | ושם אמה הינדל |
Anmerkungen
Zeile 3: רך בשנים: s. dazu Kommentar des Raschi sowie Targum zu Genesis 41,43 “… man rief vor ihm (Josef) aus: ‘Abrech’ …” …ויקראו לפניו אברך …. Die Buchstaben des Wortes אברך werden als Notarikon gesehen und in die Eigenschaften Josefs aufgelöst: אב בחכמה und רך “ein Vater der Weisheit” und “jung/zart” an Jahren”); s. auch GenesisRabba 90,3 mit gleicher Deutung.
Zeile 8: Datum kaum lesbar. Es könnte תרסד (1904), תרפד (1864) oder, worauf hier die Entscheidung fiel, תרפד (1924) gelesen werden. Im Jahr 1904 wäre der 22. Adar der 09. März, 1864 kommt eher nicht in Frage, da der Grabstein sich in diesem Falle noch auf dem älteren jüdischen Friedhof befinden müsste, wofür wir aber keine Hinweise finden. Die Zuordnung (Name, Datum) muss leider offen bleiben. Der mir einzige bekannte und ev. in Frage kommende Chajim Spitzer wäre Wilhelm Spitzer, der Sohn von Ignatz Spitzer. Wilhelm hatte aber, neben zwei Söhnen, nur 1 (nachweisbare) Tochter, Käthe (Katharina), die mit Heinrich Rosenfelder verheiratet war.
Material und Maße des Grabsteins
Kalksandstein, 100/52/18
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