Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Elias (Elchanan) Winkler, 21. Tammus 653 (= Dienstag Abend, 04. Juli 1893)
Die Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) unser Vater, die Krone unseres Hauptes, das Diadem unserer Familie, d(er ehrbare) H(err) | פנ אבינו עטרת ראשינו ונזר משפחתינו כה |
[2] [Krone] | [כתר] |
[3] Elchanan, | אלחנן |
[4] Sohn d(es ehrbaren) H(errn) Samuel Chajim Winkler, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). | בן כה שמואל חיים ווינקלער ז”ל |
[5] Er verstarb am 21. Tammus 653 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | נפטר כא תמוז תרנג לפק |
[6] Ein teurer und verehrter Mann fand hier seine Ruhestatt. | איש יקר ונכבד מצא פה מנוחתו |
[7] Hinsichtlich der Gebote des HERRN […] in seiner Stärke. | למצות השם [..ר] בגבורתו |
[8] […den Arm]en und den B[edürftigen gab er] von seinem Brot. | [ח…לדל]ים ולא[ביונים נ]תן מלחמו |
[9] […] | [נ…] |
[10] […] | [נ…] |
[11] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
1. Zeile: עֲטֶ֣רֶת רֹאשֵׁ֔נוּ “die Krone unseres Hauptes”.
Zeile 2: Das Symbol der Krone drückt aus, dass Bezalel Neumann mit gutem Namen, also in gutem Ruf verstorben ist. S. Pirke Avot (Sprüche der Väter) 4,13 שְׁלשָׁה כְתָרִים הֵם, כֶּתֶר תּוֹרָה וְכֶתֶר כְּהֻנָּה וְכֶתֶר מַלְכוּת, וְכֶתֶר שֵׁם טוֹב עוֹלֶה עַל גַּבֵּיהֶן: “Drei Kronen gibt es: Die Krone der Tora, die Krone der Priesterwürde und die Krone des Königtums; die Krone des guten Namens aber übertrifft sie alle”.
Zeile 8-11: Sehr wahrscheinlich Fortsetzung des Akrostichons in den ersten Buchstaben der Zeile. Möglich wäre natürlich auch eine Fortsetzung mit den entsprechenden Buchstaben innerhalb der Zeile.
Zeile 6-10: Akrostichon: Die Anfangsbuchstaben ergeben den hebräischen Vornamen des Verstorbenen (Elchanan).
Biografische Notizen
Elias (Elchanan) Winkler, geb. ca. 1821 in Kobersdorf, Hausierer, gest. 21. Tammus 653 = Dienstag Abend, 04. Juli 1893 mit 72 Jahren an Herzschlag in Kobersdorf 202
Vater: Samuel Chajim Winkler (weiland)
Ehefrau: Fani (Vögele) Winkler, gest. 17. Juli 1888, begraben neben ihrem Ehemann und vor ihrem Sohn und ihrer Schwiegertochter
Tochter: Sali / Maly Reininger, geb. Winkler 15. Juni 1848, Ehefrau von Leopold (Jehuda Halevi, genannt Löb) Reininger, gest. 03. April 1924, begraben am jüdischen Friedhof Kobersdorf
Sohn: Zvi Jehuda Winkler, gest. 14. März 1935, begraben am jüdischen Friedhof Kobersdorf neben seinen Eltern
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