Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Isak Tachauer, 28. Nisan 685 (= Mittwoch, 22. April 1925)
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) b(egraben) ein himmelsfürchtiger Mann, der überaus gepriesen war durch die Wohltätigkeit, | פ”נ איש ריא שמים המהולל מאוד בצדקה |
[2] die er geübt hat und durch die guten | אשר עשה ובמעשיו |
[3] Taten, | הטובים |
[4] d(er ehrbare) H(err) Isak Tachauer, a(uf ihm sei der) F(rieden), | כ”ה יצחק טאכויער ע”ה |
[5] Nachkomme des prachtvollen Mannes, | בן להאי גברא המפואר |
[6] des durch Lobpreisungen Berühmten, d(es ehrbaren) H(errn) | בתשבחות המפורסם כ”ה |
[7] Salomon Tachauer, a(uf ihm sei der) F(rieden). | שלמה טאכויער ע”ה |
[8] Er ließ das Leben (wie) alles Lebende am 28. Nisan 685. | שבק חיים לכל חי ביום כ”ח ניסן תרפ”ה |
[9] Isak stieg auf in die Höhe. | יצחק למרום עלה |
[10] Sorge und Bedrängnis (bedeutete) sein Hinwegscheiden für die ganze Familie, | צרה ויגון פרידתו לכל המשפחה |
[11] Beliebt war er oben und unten. | חביב למעלה ומטה היה |
[12] Eine Stimme ward zu Rama gehört. | קול ברמה נשמע |
[13] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 8: Siehe Babylonischer Talmud, Traktat Berachot 61b לא שביק מר חיי לכל בריה “Der Meister lässt ja keinem Geschöpf das Leben”. Das ist die Antwort von Abajje auf Raba, der sagte “Wir zum Beispiel sind Mittelmäßige”. Gemeint ist, wenn Raba nur zu den Mittelmäßigen gehören sollte, gäbe es überhaupt keinen vollkommenen Gerechten.
Mit dieser euphemistischen Umschreibung für das Sterben wird Isak Tachauer als vollkommen Gerechter bezeichnet.
Zeile 12: Vgl. Jeremia 31,14/15 קול ברמה נשמע נהי בכי תמרורים “Man hört Klagegeschrei und bitteres Weinen in Rama”.
Zeile 9 und Zeilen 9-12: Akrostichon: Das erste Wort in Zeile 9 sowie die Anfangsbuchstaben der Zeilen 9-12 ergeben den hebräischen Vornamen des Verstorbenen (Isak).
Biografische Notizen
Isak Tachauer, gest. 28. Nisan 685 = Mittwoch, 22. April 1925. Leider keinen Eintrag im Sterbebuch Kobersdorf gefunden.
Vater: Salomon Tachauer
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