Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Leni (Lea) Mandl, 27. Cheschwan 653 (= Donnerstag, 17. November 1892)
Die Grabinschrift
[1] Das Grabmal von Lea, Ehefrau d(es ehrbaren) H(errn) Mendel Mandl. | מצבת קבורת לאה אשת כה מענדל מאנדל |
[2] Tränen- [Weidenbaum] -eiche | אלון [אלון בכות] בכות |
[3] H(ier ist) g(eborgen) | פט |
[4] der Leib einer angesehenen und bescheidenen Frau, | גוית אשה חשובה וצנועה |
[5] der Krone ihres Ehemannes und die Zierde ihrer Kinder. | עטרת בעלה ותפארת בניה |
[6] G(ottes)fürchtigkeit war ihr Schatz, | יראת ה’ אוצרה |
[7] Frau | מרת |
[8] Lea Mandl, a(uf ihr sei der) F(riede). | לאה מאנדל עה |
[9] Sie ging in ihre Welt am Tag 5 (= Donnerstag), 27. Cheschwan, | הלכה לעולמה ביום ה כ”ז חשון |
[10] und wurde begraben tags darauf, V(orabend) d(es heiligen) Sch(abbat), 28. desselben (Monats) | ונקברה למחרתו ע”שק כ”ח בו |
[11] im Jahr 653 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | בשנת תרנג לפק |
[12] I(hre Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 2: Sehr wahrscheinlich war zwischen den hebräischen Wörtern ursprünglich noch das Symbol des Baumes, meist ein Weidenbaum, der sich aber bezieht auf Genesis 35,8b, wo über den Begräbnisort von Debora, der Amme Rebekkas gesagt wird: וַיִּקְרָ֥א שְׁמ֖וֹ אַלּ֥וֹן בָּכֽוּת׃ “deshalb nannte man sie Träneneiche”.
Zeile 5: Sprüche 12,4 עֲטֶ֣רֶת בַּעְלָ֑הּ “die Krone ihres Mannes”.
Zeile 6: Vgl. Jesaja 33,6 “sein Schatz ist die Furcht vor dem Herrn” יִרְאַ֥ת יְהוָ֖ה הִ֥יא אוֹצָרֽוֹ.
Biografische Notizen
Leni (Lea) Mandl, geb. ca. 1847 in Ács (Ungarn), verheiratet, gest. 27. Cheschwan 643 = Donnerstag, 17. November 1892 mit 47 Jahren an Magenkrebs in Kobersdorf, begraben am 28. Cheschwan = Freitag, 18. November 1892 am jüdischen Friedhof Kobersdorf
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