Elchanan Hersch, Sohn Joel Löb – 16. November 1855

Elchanan Hersch, Sohn Joel Löb – 16. November 1855

Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf

Elchanan Hersch, Sohn Joel Löb, 16. Kislew 616 (= Montag, 16. November 1855)

Grabstein Elchanan Hersch, Sohn von Joel Löb, 16. Kislew 616 = Montag, 16. November 1855
Grabstein Elchanan Hersch, Sohn von Joel Löb, 16. Kislew 616 = Montag, 16. November 1855

 

Die Grabinschrift

Inschrift Elchanan Hersch: Zeilengerechte Transkription und Übersetzung
[1] S(eine Seele) g(ing hinweg) am Tag 2 (= Montag) 16. Kislew 616 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). י”נ ביום ב טז כסליו תרטז לפ”ק
[2] H(ier liegt) b(egraben) der geehrte Mann, פנ האיש הנכבד
[3] d(er ehrbare) H(err) כה
[4] Chanan Hirsch, חנן הרש
[5] S(ohn des) H(errn) Joel Löb, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). בה יואל ליב זל
[6] Gott war dir gnädig (Elchanan), mit auserwählten Tugenden, אלחנן אתך, במעלות מבחרים
[7] eine Zierde des Allmächtigen, voll der Preisungen. צביון שדי, מלאת בהלולים
[8] In Gerechtigkeit hast du gerichtet, in der Gemeinde der Aufrechten. בצדק שפטת בעדת ישרים
[9] Die Güter deines Nächsten hieltest du immer heilig. הון עמיתך היה לך בקדשים
[10] Die Tage deines Lebens sind bis 80 erfüllt gewesen. ימי חייך מלאת עד שמונים
[11] Satt an Tagen bist du zu deinen Vätern zurückgekehrt. לאבותיך שבת, בשבע ימים
[12] Es gehört dir, vergangen ist der lautere Wandel. זה לך, חלף הליכת תמים
[13] S(eine) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). תנצב”ה
 

Anmerkungen

Zeile 7: Siehe Jesaja 4,2 בַּיּ֣וֹם הַה֗וּא יִֽהְיֶה֙ צֶ֣מַח יְהֹוָ֔ה לִצְבִ֖י וּלְכָב֑וֹד וּפְרִ֤י הָאָ֙רֶץ֙ לְגָא֣וֹן וּלְתִפְאֶ֔רֶת לִפְלֵיטַ֖ת יִשְׂרָאֵֽל׃ “An jenem Tag wird der Spross des HERRN zur Zierde und zur Herrlichkeit sein und die Frucht des Landes zum Stolz und zum Schmuck für die Entronnenen Israels” und siehe insbesondere Raschi zur Stelle הוא נוי דבר צביון שיש חפץ בוצְבִי bedeutet ‘Schönheit’, an Objekt der Begierde, denn es ist Begierde darin.”

Zeile 8: S. u.a. Joseph ibn Yahya, Perusch Chamesh Megillot u-Ketuvim, Bologna 1538, zu Daniel 9,7 מה שלכן לך ה׳ הצדקה כי בצדק שפטת עמך ישראל בשפטים גדולים. “Was dein ist, Herr, ist Gerechtigkeit, denn du hast dein Volk Israel mit großen Rechtsprechungen gerecht gerichtet.”

Zeile 11b: Genesis 35,29 וַיִּגְוַ֨ע יִצְחָ֤ק וַיָּ֙מָת֙ וַיֵּאָ֣סֶף אֶל־עַמָּ֔יו זָקֵ֖ן וּשְׂבַ֣ע יָמִ֑ים “Dann verschied Isak und starb und wurde mit seinen Vorfahren vereint, alt und lebenssatt”.

Zeile 12: Wahrscheinlich ist das Lob über den Verstorbenen gemeint, dass das alles ihm gehört im Sinne von ihm zusteht! Und dass mit seinem Tod diese (seine) Vollkommenheit verschwunden ist.

Zeile 6-12?: Akrostycha: Zeile 6 horizontal 1. Wort der erste Vorname des Verstorbenen (Elchanan), Zeile 7 horizontal der zweite hebräische Vorname des Verstorbenen ‘Zvi’ (hebräisch für jiddisch ‘Hersch”). Ab Zeile 8 bin ich nicht mehr sicher, ob das Akrostichon weiterläuft, da nach dem abgekürzten “Sohn des” (die ersten Buchstaben in Zeile 8 und 9) die Vornamen des Vaters für mich nicht sicher zu erkennen sind. Oder sind die beiden Vornamen abgekürzt (J für Joel und L für Löb)? Zeile 12 jedenfalls der abgekürzte Segenswunsch über den ersten Buchstaben der ersten beiden Wörter “sein Andenken möge bewahrt werden”.

 

Biografische Notizen

Elchanan Hersch, gest. 16. Kislew 616 = Montag, 16. November 1855 mit ca. 80 Jahren. Leider keinen Eintrag im Sterbebuch Kobersdorf gefunden.

Vater (weiland): Joel Löb

 

Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf

 

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