Samuel ben Mordechai Güns, 06. Siwan 552 (= Sonntag 27. Mai 1792)
E-8 (Wachstein 445)
Die Grabinschrift
ה”ה הקצין המפורסם הר”ר שמואל ב”ה מרדכי גינס זצ”ל
שנפטר ונקבר יום ב’ א’ דחג שבועות תקנ”ב
(פט)
שם משמואל הולך וגדול מאוד שוע ונדיב בנדיבים
מאוד רבו טובותיו ונדבותיו היו תמיד מרובים
ובנה בית מדרש ובית הקדש הזיל מכספו וזהבים
אף נדב ס”ת בבית מדרשו ש”ס וספרי קודש רבים
ללמוד מתוכם כי בני תורה היו עליו חביבים
גם הניח קרן קיימת להיות צדקתו לדורות נכתבים
יאה לספר שבחו אך לא יכיל האבן מדותיו הטובים
נמצא לכל דבר מצוה פיזר הוא לרחוקים ולקרובים
זכותו יגן בעדו ויסתירהו בצל כנפיו שוכן כרובים
תנצב”ה
Anmerkungen
Die Stiege im ehemaligen Stiftungshaus (s. oben Bild 2) von Samuel Marx Schlesinger, in der heutigen Unterbergstraße, existiert noch.
Zeile 2: Wachstein merkt richtig an, dass der 1. Tag von Schawuot ein Sonntag, also Tag 1 יום א’ war und nicht Tag 2 יום ב’ wie in der Inschrift!
Groß war der Name Schemuels … durch seine hochherzigen Widmungen … Er baute ein Lehrhaus und ein Hekdesch (Herberge und Spital für Arme) … spendete für das Lehrhaus Thorarollen und viele heilige Bücher, denn er war ein Freund derer, die sich der Thora widmeten. Auch ein festes Kapital hinterließ er, damit seine Wohltaten auch den kommenden Geschlechtern zugute kamen. Es ziemt sich, sein Lob zu verkünden, aber auf dem Steine können seine edlen Eigenschaften nicht zur Gänze dargestellt werden …
Nach der bruchstückhaften Übersetzung der Inschrift schreibt Wachstein über die Person des Verstorbenen:
Wie sein Onkel, Samuel Israel Schlesinger, hat auch Samuel Schlesinger, der Sohn des Marx Israel Schlesinger, durch bedeutende Widmungen in der Gemeinde seinen Namen verewigt. Die Stiftungen, die in der Inschrift erwähnt werden, sind noch heute vorhanden: das Lehrhaus, das Spital und die Bücher …
Samuel Marx Israel Schlesinger ist der Letzte seines Geschlechts, der es versucht hat, durch geschäftliche Verbindungen mit dem Staat die Überlieferungen der Familie in finanzieller Hinsicht weiterzuführen, aber, wie es scheint, ohne besonderes Glück …
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 158f
Biografische Notizen
1. Ehefrau: Kressel Schlesinger (Güns), gest. 11. Dezember 1769
2. Ehefrau: Veronica Schlesinger, gest. 12. April 1803
Tochter (wahrscheinlich): Levia Schlesinger (Güns), gest. 16. Dezember 1766
Sohn: Wolf Schlesinger (Güns), gest. 12. Jänner 1840
Onkel: Samuel Schlesinger, gest. 18. April 1756
Cousin: Moses Schlesinger (Güns), gest. 31. Jänner 1790
Neffe: Akiba Eger der Jüngere, gest. 12. Oktober 1837 in Posen
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt