Samuel ben Moses Güns, 17. Ijjar 595 (= Schabbatnacht 15. Mai 1835)
E-10 (Wachstein 730)
Die Grabinschrift
גוך חצב לו קבר פה עלי אדמות ורוחך ישבע צחצחות בעולם הנשמו’
הראש והקצין המפורסם שלשלת היוחסין מו”ה שמואל
ב”מ משה גינז זצ”ל י”נ בטהרה בחדש אייר בליל ש”ק
ל”ב למב”י ונקבר ביום א’ ל”ג למב”י
שנת
תקצ”ה לפ”ק
פנ
שמימה איש צדיק רוחך עוף יגביה
מעטה עפר תפשטת בעדן חבליך
ובין אחוזת המאושרים גם אתה תריע
אל מושב אל חיים שמת פעמיך
בנפשך השחת לא נגע אורה יציץ שבעתים
מסלת אל מות דרכת זך מפשע
שמך לא ישכח בארץ עודך בחיים
האביון יברך זכרונך היית לו לישע
זאת נחמת הנשרים צרי למכאוב בניך
לנצח תחיה בלבם נצח יפרח צדקך
תנצב”ה
Anmerkungen
Die Schrift auf der rechten Seite des Grabsteins אחיו של ר ע”ק … “Bruder von R(abbi) Ak(iba Eger)” wurde vor einigen Jahren von Pilgern, die alljährlich das Grab besuchen, angebracht.
Zu Zeile 2 und Anmerkung Wachstein (s.u.):
MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Zeile 4: Samuel Schlesinger starb in der Nacht zu Lag baOmer “und wurde an Lag baOmer (Sonntag, 17. Mai = 18. Ijjar) begraben”: ונקבר ביום א’ ל”ג למב”י. Die Abbreviatur למב”י bedeutet למספר בני ישראל “nach der Zahl (= Omerzählen) der Kinder Israel”. Siehe auch Zeile 4 (und Anmerkung dazu) der Grabinschrift seiner Mutter Gütel.
Biografische Notizen
Samuel Schlesinger, Kaufmann, geb. 1762, gest. 17. Ijjar 595 (= Schabbatnacht 15. Mai 1835, also noch vor Mitternacht) mit 73 Jahren an plötzlichem Nervenschlag, begraben am 17. Mai 1835
Wir kennen sein Beschneidungsdatum, siehe unseren Blogartikel “Akiba Eger – Der Geburtstag“!
Samuel Schlesinger … erscheint schon 1791 als Mitglied des Vorstandes. Nicht lange nachher bekleidete er die Würde eines Vorstehers … Von den Kindern des Moses Güns ist er der einzige, der den kaufmännischen Bruf ausübt, aber auch er besaß einige rabbinische Gelehrsamkeit, wie aus dem Morenu-Titel, den er führte, hervorgeht.
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 226
Jahrzeittafel Samuel Güns
Jahrzeittafel-Installation in der Synagoge unseres Museums
Jahrzeittafel von Samuel Güns – die Übersetzung:
[1] Jahrzei(t) | יאהרציי’ |
[2] des MORENU | של מוה’ |
[3] Samuel Güns, | שמואל גינז |
[4] Sohn der Gütel. | בן גיטל |
[5] 17. Ijjar. | י”ז אייר. |
[6] H(eilige jüdische) G(emeinde). | ק”ק |
Anmerkung zur Jahrzeittafel
Zeile 2: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Großvater: Samuel Schlesinger, gest. 18. April 1756
Vater: Moses (Güns) Schlesinger , gest. 31. Jänner 1790
Mutter: Gütel (Güns) Schlesinger, gest. 05. Mai 1811
Schwestern:
Reikel (Güns) Schlesinger, gest. 03. November 1788
Sarl Weiler, gest. 03. Juli 1837
Bruder: Akiba Eger der Jüngere, geb. 01. Marcheschwan 522 = 29. Oktober 1761, gest. 12. Oktober 1837 in Posen
Zu seinem Geburtstag siehe unseren Blogartikel “Akiba Eger – Der Geburtstag“!
1. Ehefrau: Libela Schlesinger, gest. 11. September 1803
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt