Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Samuel ben Jehuda Oppenheim, 20. Cheschwan 500 (= Schabbat, 21. November 1739)
X-49 (Wachstein 147)
Die Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[2] ein liebes Kind, | ילד שעשועי’ |
[3] jung an Jahren, | רך בשנים |
[4] Sanwil, S(ohn des) e(hrbaren Herrn) Jehud(a) | זנוויל ב”כ יהוד’ |
[5] Oppenheim, u(nser Fels = Gott) m(öge ihn) b(eschützen). | אפנהיים יצ”ו |
[6] E(s ging hinweg) s(eine Seele) a(m) h(eiligen) Sch(abbat), 20. | י”נ בש”ק כ’ |
[7] Cheschvan 500 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | חשון ת”ק ל’ |
[8] S(eine) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצב”ה |
Anmerkungen
Zeile 2: “Das liebe Kind / Das Kind der Liebkosungen”. Zu רך (ב)שנים “rach (be)schanim” siehe den Kommentar des Raschi sowie den Targum zu Genesis 41,43 “…man rief vor ihm (Josef) aus: ‘Abrech’…” …וויקראו לפניו אברך… Die Buchstaben des Wortes אברך “avrech” werden als Notarikon gesehen und in die Eigenschaften Josefs aufgelöst: אב בחכמה “av be-chochma” und רך “rach”, “ein Vater der Weisheit” und “jung/zart an Jahren”); s. auch GenesisRabba 90,3 mit gleicher Deutung.
Zeile 4: Wachstein müsste den Vornamen “Samuel” von einer anderen Quelle haben, weil wir in der Inschrift klar זנוויל “Sanwil” lesen. Oder einfach, weil “Sanwil”-Samuel” oder “Samuel” im bürgerlichen Namen statt “Sanwil” häufig vorkommen.
Biografische Notizen
Vater: Jehuda Oppenheim, gest. 28. September 1760
Mutter: Jentel Oppenheim, gest. 24. Februar 1744
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