Personenregister jüdischer Friedhof Salischtschyky
Freida, Tochter des Nate Raffael, 27. Adar 637 (= Montag, 12. März 1877)
Die Grabinschrift
[1] 637. H(ier ist) b(egraben) | תרלז פנ |
[2] eine a(ngesehene) Frau | אשה ח |
[3] Freida, T(ochter des) H(errn) | פריידא בר |
[4] Nate Raffael. | נטע רפאל |
[5] Sie ver(starb) am 27. Adar. | נ”פ ע”ר”ח חשוון |
[6] [I(hre Seele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens).] | [תנצבה] |
Anmerkungen
Das Symbol des vierarmigen Leuchters ist mir ein Rätsel. Ich kenne keine schlüssige Erklärung für die Verwendung dieses Symbols auf einem Grabstein, obwohl wir das Symbol auf vielen Grabsteinen, v.a. im Osten, finden. Mir sind nur zwei Erklärungen für den vierarmigen Leuchter bekannt:
- Die “Variation” eines Schabbatleuchters (2 Kerzen) mit der Ergänzung der Kerzen gemäß der Anzahl der Kinder. Also in diesem Fall wäre es ein Hinweis auf zwei Kinder der Debora. Diese Erklärung könnte in diesem Fall unter Umständen tatsächlich greifen, weil Debora an einem Vorabend des Schabbat verstarb.
- Das Symbol repräsentiert die beiden Schabbatkerzen mit zwei weitern Kerzen für שלום בית (wörtlich “Friede des Hauses” im Sinn von generellem häuslichem Frieden) und עונג שבת (“Freude am Schabbat”, nach Jesaja 58,13), was aber m.E. am Grabstein wenig Sinn macht.
Zeile 2: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b אשה חשובה u.a.
Zeile 4: Ligatur von א und ל in רפאל.
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