Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Massengrab 127 ungarisch-jüdischer Zwangsarbeiter, Zurndorf
Standortnummer: 101
Die Grabinschrift
[1] H(ier) l(iegen begraben) | פ”נ |
[2] AUS EINEM MASSENGRAB 3 KM AUSSERHALB ZURNDORFS | |
[3] UND AUS EINEM MASSENGRAB VOR DER | |
[4] AUSSENMAUER DES FRIEDHOFES IN ZURNDORF | |
[5] WURDEN DIE STERBLICHEN ÜBERRESTE VON | |
[6] 127 UNBEKANNTEN UNGARISCHEN ZWANGSARBEITERN | |
[7] VON DER ISRAELITISCHEN KULTUSGEMEINDE WIEN ENTERTDIGT | |
[8] UND IN DIESEM GRABE ZUR EWIGEN RUHE BESTATTET. | |
[9] SIE STARBEN WÄHREND DER MACHTHERRSCHAFT | |
[10] DES NATIONALSOZIALISMUS | |
[11] DEN MÄRTYRERTOD FÜR IHREN GLAUBEN. |
Anmerkungen
Die zum Ostwallbau gezwungenen Juden starben an den Strapazen am Weg nach Mauthausen. Die Toten wurden exhumiert und am 23. November 1967 in Anwesenheit von Oberrabbiner, Erstem Kantor und Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien hier wieder beigesetzt (s. Gold H., Gedenkbuch der untergegangen Judengemeinden des Burgenlandes, Tel Aviv 1970, 35f).
Literatur (online):
- Verfolgung – Zwangsarbeit im Burgenland – Todesmärsche (Szabolcz Szita)
- Eleonore Lappin, Die Rolle der Waffen-SS beim Zwangsarbeitseinsatz ungarischer Juden im Gau Steiermark und bei den Todesmärschen ins KZ Mauthausen (1944/45)
Material und Maße des Grabsteins
Kunststein, 170/180/40
Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Ja, ich habe alles miterlebt als man die Leichen auf der sogen. “BUHE” in Zurndorf exhumiert hatte. Ich war damals ein Junger Gendarm und hatten über Auftrag der BH Neusisedl am see die Exhumierungen zu überwachen. Federführend war der damalige Bestatter Hauswirth aus Kittsee.