Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Rosa / Regina (Reikele) Halberstädter, 11. Ijjar 693 (= Sonntag, 07. Mai 1933)
Standortnummer: 1010
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) g(eborgen) | פט |
[2] eine bedeutende Frau, eine gute Mutter, | אשה חשובה אם טובה |
[3] Frau Reikele, Ehefrau des | מרת רייכעלע אשת |
[4] H(errn) Pinchas Aaron | ר’ פנחס אהרן |
[5] Halberstädter. | האלבערשטאדטער |
[6] I(hre Seele) g(ing hinweg) mit 80 Jahren am 11. Ijjar 693. | ינ בת פ שנים ביום יא אייר תרצג |
[7] I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 2: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b u.a.
Zeile 5: Über dem zweiten א von האלבערשטאדטער befinden sich die deutschen Umlautstriche, um ein “ä” anzudeuten.
Biografische Notizen
Rosa / Regina (Reikele) Halberstädter, Haushalt, geb. 21. April 1852 in Mattersdorf? (keinen Geburtsmatrikeneintrag gefunden), gest. mit 81 Jahren an Lungenentzündung (ungenaue Angabe in der Grabinschrift Zeile 6) in Unterberg-Eisenstadt 15
Vater: Moses Leopold
Ehemann: Adolf Halberstädter, Schuhmacher / Schustermeister, geh. 15. Mai 1873 in Mattersdorf (Vater gestorben, Mutter: Fani), geb. 1847? in Eisenstadt? (keinen Geburtsmatrikeneintrag gefunden), gest. 07. Oktober 1920, wodurch die Ehefrau eigenes Heimatrecht erhielt. Adolf war bei der Hochzeit 26 Jahre, Regina (wird nur in den Trauungsmatriken so genannt!) 24 Jahre alt, beide ledig.
Töchter:
Fan(n)i Halberstädter, geb. 02. Dezember 1877 in Mattersdorf, geh. 16. Dezember 1903 in Eisenstadt Adalbert / Béla Lus(z)tig, Hausierer, Pápa, geb. 29. September 1877 in Csóth (Dorf im Distrikt Ödenburg, Ungarn), Sohn des Josef Lustig, Weinagent in Pápa, und der Cäcilia Spitzer, Pápa
Hermine/a Halberstädter, geb. 27. Mai 1881 in Eisenstadt, geh. 17. September 1910 in Eisenstadt Leopold / Lipot Groner, Kellermeister, geb. 30. März 1861, wh.: Steinamanger, Sohn des Ignaz Groner und der Hanni / Iloni Kohn.
Hermine Halberstädter, wh.: Wien 2, Glockengasse 15, wurde am 19. Februar von Wien nach Kielce (Ghetto Kielce) deportiert und ermordet (Schoa-Opfer).
Da sich Hermine als “Halberstädter” in der Opferdatenbank findet, war sie wahrscheinlich geschieden (Scheidung aber leider nicht in den Matriken gefunden).
unknown Halberstädter, geb. 21. August 1890 in Eisenstadt, gest. 25. August 1890 in Unterberg-Eisenstadt 15 (“Totgeburt” lt. Geburts- und Sterbematriken, obwohl 4 Tage dazwischen)
Söhne:
unknown Halberstädter, geb. 13. August 1875 in Mattersdorf, gest. mit 1 Monat am 12. September 1875 an Fraisen in Mattersdorf (“namenlos gestorben”)
Leopold Halberstädter, geb. 09. September 1876 in Mattersdorf (Mutter: Resi!), gest. mit 1 Monat und 10 Tagen am 19. Oktober 1876 an Fraisen in Mattesdorf
Sigmund Halberstädter, geb. 16. August 1879 in Mattersdorf.
Sigmund Halberstädter war (sehr wahrscheinlich) verheiratet mit Irma, sowohl Irma als auch Sigmund wurden am 19. Februar von Wien nach Kielce (Ghetto Kielce) deportiert und ermordet (Schoa-Opfer).
Ludwig Halberstädter, geb. 28. November 1882 in Eisenstadt
Moritz Halberstädter, geb. 09. April 1884 in Eisenstadt 17
Gyula Halberstädter, geb. 28. September 1887 in Unterberg-Eisenstadt, gest. mit 2 Monaten am 25. November 1887 in Unterberg-Eisenstadt 17
Material und Maße des Grabsteins
Kalksandstein, 107/49/15
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