Carolina Koppel / Rachel Lea Koppel, 19. Ijjar 5695 (Mittwoch, 11. Mai 1935)
Anmerkungen
Zeile 1: Carolina (Rachel Lea) Koppel starb mit 78 Jahren.
Zeile 7 nennt den Vater: “MORENU Ascher Josua Leitner, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). Der Ehemann war also zum Zeitpunkt ihres Ablebens auch schon verstorben.
Carolina (Rachel Lea) wurde 1857 in Wien geboren (stimmt mit der Altersangabe in der hebräischen Inschrift überein!) und ist die Tochter von Albert-Falk (Ascher-Josua) Leitner und Fani (Frumet) Leitner, siehe geni.com mit Bild von Carolina!
Ihr Ehemann ist Josef Zvi Koppel.
Sie ist die Mutter von Rudolf (Israel Abraham) Koppel und Emanuel (Menachem) Koppel.
MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Als Akrostichon finden sich von Zeile 8 – 13 ihre beiden Vornamen:
(8) bis (10) “Rachel”
(11) bis (13): “Lea”
רחל לאה.
Nach der Schlusseulogie findet sich schließlich in Zeile 15 noch der Vorname ihrer Mutter: “Frumet“.
Personenregister jüdischer Friedhof Mattersburg
Ich kam aus hier nicht angeführten Gründen vor Kurzem mit der in Tel Aviv lebenden 90-jährigen Gerda Spiegler in Kontakt. Sie schrieb mir: “Meine Mutter, geb. Koppel wurde in Mattersburg, mein Vater in Deutschkreutz geboren, meine Großmutter Koppel, geb. Leiter, heiratete in Sauerbrunn, ….” Daraufhin suchte ich im Archiv der Grabsteine nach Koppel und Leiter. Ich fand diesen Eintrag und schickte ihn ihr. Gestern rief sie mich an und bedankte sich. “Ihr habt alles herausgefunden, wunderbar” Waren ihre Wort. Diesen Dank gebe ich hiermit an Johannes Reiss weiter,
@Anna Mayer-Benedek, Liebe Frau Mayer-Benedek, ich freue mich wirklich außerordentlich, vielen Dank, dass Sie das auch hier mitteilen!
Auf den Punkt gebracht war das eigentliche Ziel (neben der grundsätzlichen Notwendigkeit einer nachhaltigen Archivierung), möglichst Nachfahren die Gelegenheit zu geben, die Gräber ihrer Verwandten zumindest virtuell “zu sehen”. Gräber, die nicht einmal mehr physisch zu besuchen wären, weil sie in der Nazizeit zerstört wurden…