Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Nucha, Tochter des Sanwil, 23. Adar? 582 (= Schabbat, 16. März 1822)
Die Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[2] das zarte und feine Mädchen. | הילדה הרכה והענוגה |
[3] Ihr Gesicht war mit einer Lilie umsäumt. | פניה בשושנה סוגה |
[4] E(s ist) d(as) Mädchen Nucha, Tochter d(es ehrbaren) H(errn) | ה”ה הילדה נוחה בת כ”ה |
[5] Sanwil, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). I(hre Seele) g(ing hinweg) am 23. A[da]r 582 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | זנוויל זל ינ כג א”ר” ת”ק”פ”ב” ל” |
[6] I(hre Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 2: Jesaja 47,1 רַכָּ֖ה וַעֲנֻגָּֽה “Weiche und Zarte”.
Zeile 3: Nach Hohelied 7,3, dort Plural “von Lilien” סוּגָ֖ה בַּשּׁוֹשַׁנִּֽים׃ “mit Lilien umstellt”.
Zeile 5: Monatsdatum: א”ר würde eigentlich die Abkürzung für “Adar rischon”, also Adar I (in einem Schaltjahr) sein. Allerdings war 582 (und die Jahreszahl ist klar lesbar) kein Schaltjahr, daher muss es sich um eine Verschreibung (Auslassung des ד) handeln.
Biografische Notizen
Nucha, Tochter des Sanwil, 23. Adar? 582 = Schabbat, 16. März 1822
Vater?: Sanwil, Sohn des Jesaja, gest. 19. Oktober 1810
Beachte die Ähnlichkeit der Grabsteine des Vaters und der möglichen Tochter und auch den Umstand, dass die beiden Steine sich sehr eng beieinander befinden. Außerdem wird in der hebräischen Grabinschrift der Vater mit dem Segenswunsch für Verstorbene bedacht (s. Zeile 5) und der mögliche Vater Sanwil, Sohn des Jesja, ist 12 Jahre zuvor gestorben.
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