Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Jakob, Sohn des Löb, 18. Tevet 575 (= Schabbat, 31. Dezember 1814); Juda, sein Sohn, ohne Datum
Die Grabinschrift
[1] {Krone} | {כתר} |
[2] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[3] ein lauterer Mann, und aufrecht sein Tun, | איש תם וישר פעלו |
[4] d(er angesehene) M(ann), d(er ehrbare) H(err), H(err) Jakob, | הה היקר כמר יאקב |
[5] S(ohn des) H(errn) Löb, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). E(s ging hinweg) s(eine Seele) a(m heiligen) Sch(abbat) und er wurde begraben | בכ ליב זל ינ שק ונקבר |
[6] am Tag 1 (= Sonntag), 18. Tevet 575 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | יום א חי טבת קעה ל |
[7] Auch ‒ S(eine) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens) ‒ l(iegt hier) b(egraben) | וגם – תנצב”ה – פנ |
[8] sein Sohn , der Knabe Juda. | בנו הילד יודא |
[9?] […] | […] |
Anmerkung
Maße (sichtbar, cm, B x H): 33 x 47
Zeile 1: Das Symbol der Krone drückt aus, dass Moses Schlesinger mit gutem Namen, also in gutem Ruf verstorben ist. S. Pirke Avot (Sprüche der Väter) 4,13 שְׁלשָׁה כְתָרִים הֵם, כֶּתֶר תּוֹרָה וְכֶתֶר כְּהֻנָּה וְכֶתֶר מַלְכוּת, וְכֶתֶר שֵׁם טוֹב עוֹלֶה עַל גַּבֵּיהֶן: “Drei Kronen gibt es: Die Krone der Tora, die Krone der Priesterwürde und die Krone des Königtums; die Krone des guten Namens aber übertrifft sie alle”.
Zeile 3: S. Ijob 1,8; 2,3 איש תם וישר.
Zeile 6: Der letzte Buchstabe ת des Monatsnamen (Tevet) ist zugleich der erste Buchstabe der Jahreszahl (400). Es müsste טבת תקעה sein.
Biografische Notizen
Jakob, Sohn des Löb, 18. Tevet 575 = Schabbat, 31. Dezember 1814, begraben am Sonntag, 01. Jänner 1815; Juda, sein Sohn, als Kind gestorben, ohne sichtbares Sterbedatum
Der Sohn ist sehr wahrscheinlich später als sein Vater gestorben, weil die Inschrift für Juda ganz eindeutig etwas unbeholfen dazugefügt aussieht. Warum Juda keinen eigenen Grabstein bekam, ist mir nicht bekannt.
Vater: Löb
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