Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Gustav (Gerschon) Haidinger, 13. Adar II 649 (= Schabbat, 16. März 1889)
Die Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[2] ein bedeutender Mann, der lehrte | איש חשוב המלמד |
[3] die Kinder die Wege Gottes. | את הילדים דרכי השם |
[4] Der unverheiratete Mann, H(err) | הבחור ה’ |
[5] Gerschon Haidinger. | גרשון היידינגער |
[6] Er verstarb m(it gutem) N(amen) am 13. Adar II | נפטר בש”ט יג אדר שני |
[7] 649 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | תרמט ל” |
[8] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkung
Zeile 6: Vgl. Babylonischer Talmud, Traktat Berachot 17a “…Heil dem, der … mit gutem Namen gestorben ist …” …אשרי…שנפטר בשם טוב; vgl. auch babylonischer Talmud, Traktat Avot II,8 “…hat er einen guten Namen erworben, hat er etwas für sich erworben” …קנה שם טוב, קנה לעצמו…. Der gute Name kommt im Gegensatz zu allen anderen geistigen und sittlichen Gütern fast ausschließlich dem Besitzer zugute und bleibt auch nach dem Tod sein eigen (Hirsch Samson Raphael, Siddur. Israels Gebete, Zürich-Basel 1992, 443); s. auch Avot IV, 7 “… Drei Kronen gibt es: die Krone der Tora, die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums; die Krone des guten Namens aber erhebt sich über sie” … שלשה כתרים הן: כתר תורה וכתר כהונה וכתר מלכות: וכתר שם טוב עולה על גביהן.
Biografische Notizen
Gustav (Gerschon) Haidinger, geb. ca. 1839 in Budapest, Lehrer, unverheiratet, gest. 13. Adar II 649 = Schabbat, 16. März 1889 mit 39 Jahren an einem Herzfehler in Kobersdorf, begraben 18. März 1889 um 09 Uhr am jüdischen Friedhof Kobersdorf

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