Pressburg Wolf – 23. November 1768

Pressburg Wolf – 23. November 1768

Wolf Pressburg, 13. Kislew 529 (= Mittwoch, 23. November 1768)

E-19 (Wachstein 316)

  • Grabstein Wolf Pressburg, 13. Kislew 529
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor E
 

Die Grabinschrift

איש תמים יושב אוהלים … אהל של תורה גבר
בגוברין ה”ה התו’ ורבני מו”ה וואלף פ”ב נפט’ ביו’ (ד’)
י”ג כסלו תקכ”ט
לפ”ק

פ”ט
קול יללה בעיר גברה
כל לב דוה וכל רו’ נשברה
יום צרה הוא יום זעם ועברה
יום נאסף איש מופלא בתורה
… להאיר אורה
מדותיו תרומיות רבו מלספרה
תמורתו לא מצאנו אם נחזרה
בין מלאכי עליון נשמתו צרורה

תנצב”ה
 

Anmerkungen

Die Inschrift ist heute so gut wie nicht mehr lesbar, selbst zu Wachsteins Zeiten gab es bereits Leseprobleme. Auch findet sich keine hebräische Nummer auf dem Stein. Die korrekte Zuordnung kann aufgrund der – heute nicht mehr lesbaren – Standortnummer sowie der noch halbwegs lesbaren Buchstaben/Wörter der Inschrift gewährleistet werden.

Zeile 2: Wolf Pressburg trägt die MORENU-Würde.

MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).

 

Biografische Notizen

Wolf Pressburg, dessen Gelehrsamkeit und Sittenreinheit in der Grabschrift hervorgehoben werden, begegnet uns zuerst 1714 in Eisenstadt, in welchem Jahre er eine Entscheidung in einer Besitzstörungssache zwischen Moses Löb Lipschitz und Isak Spitz unterschreibt… Da die Entscheidung von dem Beglaubigten der Eisenstädter Gemeinde mitgezeichnet ist, so könnte man daraus schließen, dass er zu dieser Zeit Rabbinatsverweser war. … In den Archivalien der Gemeinde treffen wir ihn an 1740, 1743, 1761, 1764 und 1765. Die großen Intervalle in der Zeit sowie das Fehlen seines Namens in den Wohnungslisten lassen darauf schließen, dass er erst in den letzten Jahren seinen festen Wohnsitz in Eisenstadt hatte. Die Konskriptionsliste 1735 kennt in der Tat einen ‘Wolff Prespurger’, der als Lehrer in Wien beschäftigt ist.

Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 130

Sohn: Uri Pressburg, gest. 26. Juni 1765

 

Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 10 MB. You can upload: image, audio, video, document, spreadsheet, interactive, text, archive, code, other. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop file here