Hirsch Löb ben Asriel Pollak, 10. Schvat 484 (= Schabbat, 28. Dezember 1861)
C-51 (Wachstein 981)
Die Grabinschrift
לנפש איש חי’ ורב פעלים פרי קדש הלולים
נשגב בתורה ובמדעות ביראתו ובהתמדתו הראה פלאות
בחור מופלא ומופלג ירא וחרד לדבר ה’ כש”ת מו”ה
הרש ליב פאללאק זצ”ל ב”התו’ מו”ה עזריאל ש”ץ דק’
י”נ ש”ק כ”ה טבת כרתי בריתי לפ”ק
ציון
פריי ותהלתי
אוהביך ויודעיך
לעלות למעלה
להדגלך לרבבה
אמת שמרת
קרבך לטהר
לנועם מנוחתך
תנצב”ה
צבי תפארתי
יהודה יודוך
הכינות מסלה
ותוחלתי נכזבה
דרכך הישרת
הבינות מהר
זכות צדקתך
Anmerkungen
Die Einleitung der Inschrift ist schlecht lesbar und zudem – in einer freilich sehr kreativ-schönen Form – sehr “verschachtelt”. Daher wird ausnahmsweise in der Einleitung kein Wert auf exakte Zeilengerechtigkeit gelegt.
Zeile 3/4a (in der obigen Abschrift): “Der Jüngling / Junggeselle, wunderbar und ausgezeichnet, den Worte d(es Ewigen) ehrfürchtig gegenüber, s(ein ehrenvoller), l(obenswerter) N(ame) MORENU Hirsch Löb Pollak”.
MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Biografische Notizen
Sohn des 1835 aufgenommenen Gemeindenotärs und Vorbeters Asriel Pollak. Trotzdem der Verstorbene noch unverheiratet war, besaß er die MORENU-Würde. In der Grabschrift verleiht der Vater, den wir auch als Herausgeber des Streitschriftchens נשק בר von Nissan Schidlow aus Kolin, Fürth 1864 kennen, in schönen Reihmen seinem Schmerz über den Verlust des hoffnungsvollen Sohnes Ausdruck.
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 47
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt