Fischer Moses – 07. Dezember 1833

Fischer Moses – 07. Dezember 1833

Moses ben Meir Fischels, 22. Kislew 594 (= Mittwoch, 07. Dezember 1833)

F-2 (Wachstein 713)

  • Grabstein Moses ben Meir Fischels, 22. Kislew 594
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor F
 

Die Grabinschrift

פ”נ

הרב הגדול והצדיק המפורסם מוהר”ר
משה בן הגאון המפורסם מוה”ר מאיר
פישלס זצ”ל ראש בי דינא רבה דק”ק פראג
יע”א אשר שבה נפשו אל בית אבותיו
ובאהבים תתעלם נפטר ונקבר יום ד’ כ”ב
כסליו תצדק בדברך לפ”ק

ספדו ברחובות ובשוקים כי גברו
אראלים על מצוקים ונשבה ארון קדשנו
והודו כסה שחקים שם חביון עוזו במושב
גן אלהים בסוד קדושים הוא הגבר אשר
הוקם על התורה והעבודה והורה צדק בעיר
ווינא ושנים רבות שם אורה חיים יפלס
לא לעני ולא לעשיר נשא פניו הון ועושר
נבזה בעיניו אך תורתנו הקדושה היתה
חמדת פניניו ובאחרית ימיו נדבה לבו
וישם משכנו בתוכנו פה קהלתנו ויגדל
שמו הלוך וגדול ובסוד גדולים יתקלס

תנצב”ה

 

Biografische Notizen

Moses Fischer verließ das Wiener Rabbinat 1729 und scheint sich bald darauf nach Eisenstadt, wo er Familienbeziehungen hatte, zur Ruhe zurückgezogen zu haben. Offiziell war der Rabbiner der Wiener Judenschaft, die damals kein Korporationsrecht besaß, ‘Koscherfleischaufseher’, als welcher am 24. Dezember 1816 von der k. k. n.-ö. Landesregierung bestätigt wurde. Mit welcher Gewissenhaftigkeit er übrigens auch diesen Teil seiner amtlichen Wirksamkeit versah, ersehen wir aus nachstehender Briefstelle Mannheimers:
‘Binnen Kurzem wird unser רב wegen Alter und Schwäche uns verlassen … Es ist dem Alten überlassen, ob er fortgehe und seine Pension nehmen oder bleibe und sich den schweren Dienst, denn das war ihm das Seine, da er selbst – sei es aus Misstrauen oder Gewissenhaftigkeit – öfter in der Woche Schlachthaus und Fleischbude … visitiert’. Natürlich war Fischer schon vor der behördlichen Bestätigung Rabbiner in Wien. Der Zeitpunkt seines Amtsantritts ist mir jedoch nicht feststellbar. … In der Familienliste seines Schwagers Markus Herzl Kuh für das Jahr 1810 figuriert Moses Fischer aus Prag als Spediteur.

Moses Fischer war der Sohn des am 16. Dezember 1769 verstorbenen Vorsitzenden des Rabbinatskollegiums Meir ben Efraim Fischel Bumslau von seiner zweiten Frau Ritschel, der Tochter des Primators Simon Frankl. Er war ein Mann von bedeutender Gelehrsamkeit, aber auch dem modernen Wissen nicht abhold. Die Grabschrift tituliert ihn mit dem Prädikate ‘ha-Zadik’ und sagt ihm nach, dass er weder den Armen noch den Reichen schön getan, Vermögen und Reichtum von ihm gering gehalten wurden und nur die Tora seine Sehnsucht war …

Den Familienstand Moses Fischers erfahren wir aus dem ‘Verzeichnis der im Dienste der Tolerierten stehenden Individuen’ vom Jahre 1819 (10. Mai). Er wird als aus Prag gebürtig, 60 Jahre alt, Koscherfleischaufseher bezeichnet, wohnhaft Stadt Nr. 403. Gattin: Elisabeth, zu Prag geboren, 60 Jahre alt. … Elisabeth … ist die Tochter des bekannten Finanzmannes Naftali Hirz Kuh. Von den Töchtern ist Ester die jüngste, die Frau des Eleasar Lazarus.

Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 217ff

 

Ehefrau: Elisabeth Fischer, gest. 11. November 1842

 

Tochter: Ester / Ernestine? Lazarus, gest. 02. März 1877, begraben am jüngeren jüdischen Friedhof in Eisenstadt

 

Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt

 

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