Ein ganz großes Danke an die Freistadt Eisenstadt, ihren Bürgermeister Mag. Thomas Steiner und ganz besonders an Josef Kornfeld und seine beiden Mitarbeiter Thomas und Bernhard vom städtischen Bauhof Eisenstadt, die uns heute – ein weiteres Mal – und bei über 30 Grad Hitze enorm geholfen haben!
Im Zuge der digitalen Erfassung des jüngeren jüdischen Friedhofes in Eisenstadt 2017 zeigte sich, dass fast ein Drittel der Grabsteine umgefallen und oft zerbrochen waren. Gut die Hälfte davon war in die Erde eingesunken oder lag, oft in mehreren Teilen, sogar an anderen Orten am Friedhof. Viele der hebräischen Grabinschriften waren heute nicht mehr lesbar, viele der Grabsteine wären in Bälde völlig in der Erde versunken und praktisch nicht mehr auffindbar gewesen.
Es war in der Tat ein Gebot der Stunde zu retten, was noch zu retten ist: Nach der Erfassung und Zuordnung der Grabsteine mussten die Steine nun aufgestellt, an ihre ursprünglichen Standorte zurückgebracht und zumindest so positioniert werden, dass die Inschriften lesbar sind und die Grabsteine nicht weiter Schaden nehmen.
Da die meisten Grabsteine mehrere hundert Kilo wiegen, war an eine Arbeit in Eigeninitiative natürlich nicht zu denken. Und es sei wiederholt: Wir finden es nach wie vor nicht für selbstverständlich und sind wirklich sehr glücklich, dass die Freistadt Eisenstadt diesen so wertvollen Beitrag zur Sanierung des Friedhofes leistet, eine Arbeit übrigens, die weit über alle geschlossenen Verträge und Verpflichtungen hinausgeht!
(Das grüne Monsterfahrzeug, das ich unten “schweres Gerät” nenne, heißt übrigens “Teleskoplader”, wie ich heute gelernt habe).
Denn nicht zuletzt geht es auch bei dieser Arbeit um eine der wichtigsten Mitzwot, der “Kavod Hamet”, der Achtung und Wahrung der Würde der Toten.
Die Arbeit am jüngeren jüdischen Friedhof geht indes weiter: Einige Steine müssen noch aufgestellt werden, da war heute der Platz für den großen Teleskoplader zu eng und wir arbeiten mit Hochdruck an der Erstellung der QR-Codes für jeden Grabstein sowie an ständigen Ergänzungen und Korrekturen an der digitalen Version. Wir halten Sie am Laufenden…
Vor fast einem Monat besuchte ich den jüngeren jüdischen Friedhof und sah mit eigenen Augen, dass leider viele Grabsteine zerbrochen, umgefallen, eingesunken waren.
Es freut mich sehr, dass nun diese Grabsteine auf- und hergerichtet wurden, somit die Namen und Inschriften wieder zu lesen sind, erfasst werden können und dadurch in Erinnerung bleiben. Ich schließe mich dem Dank an die Freistadt Eisenstadt und ihre Mitarbeiter an für die wichtige Hilfe zu retten, was sonst unwiederbringlich verschwunden wäre.