Personenregister jüdischer Friedhof Währing
Herman (Zvi Hirsch) Zwinger, 29. Nisan 595 (= Dienstag, 28. April 1835)
Die hebräische Grabinschrift
[1] H(ier ist) b(egraben) | פ”נ |
[2] der angesehene junge unverheiratete Mann, d(er ehrbare Herr) | הבחור החשוב כ’ |
[3] Zwi Hirsch, Sohn des To(ragelehrten), | צבי הירש בן התו’ |
[4] d(es ehrbaren) H(errn) Abraham Zwin- | כ’ה אברהם צווינ |
[5] ger Halevi, s(ein Licht) m(öge leuchten), a(us der) h(eiligen jüdischen) G(emeinde) | גער הלוי ני מקק |
[6] Brodi im L(ande) Polen. | בראדי במד’ פולין |
[7] Er verstarb am Dienstag, 29. Nisan | נפטר ביום ג’ כ’ט ניסן |
[8] des Jahres 595 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | שנת תקצה לפק |
[9] S(eine Seele) m(öge eingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Die Inschrift ist heute nur bis maximal Zeile 6 lesbar, für die letzten drei Zeilen mussten Abschrift und Ergänzungen von Dr. Pinkas Heinrich herangezogen werden.
Zeile 2: חשוב (in der Volkssprache חשוב בחורל “chaschuv bachurl”) ist das Epitheton kat’exochen für einen gelehrten Jüngling” (Wachstein B., Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Quellen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich, hrsg. von der historischen Kommission der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, IV, Wien 1912, I 221, Anm. z. Z. 2).
Zeile 5: “sein Licht möge leuchten” ist ein Segensspruch, der anzeigt, dass der Vater (in diesem Fall) noch am Leben ist.
Biografische Notizen
Herman (Zvi Hirsch) Zwinger, geb. ca. 1819, unverheiratet, Zögling “des hiesigen Musikvereins” aus Brody, Galizien, gest. 29. Nisan 595 = Dienstag, 28. April 1835 mit 19 Jahren in Wien Rossau Nr. 50, israelitisches Spital an Nierenschlag, begraben 30. April Nachmittag am jüdischen Friedhof Währing, “Leichenzeichen”, allgemeiner Platz
Vater: Abraham Zwinger Halevi
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