Personenregister jüdischer Friedhof Währing
Katharina (Chaja) Jungmann, geb. Sruh, 16. Tischre 615 / 2. Tag von Sukkot (= Sonntag, 08. Oktober 1854)
Die hebräische Grabinschrift (Vorderseite)
[1] Hier ist geborgen | פה טמונה |
[2] Frau | מרת |
[3] Chaja Jungmann. | חיה יונגמאן |
[4] Sie verstarb am Sonntag, | נפטרה ביום א’ |
[5] 16. Tischre, | טז תשרי |
[6] und wurde begraben am Dienstag | ונקברת ביום ג |
[7] des Jahres | שנת |
[8] 615 | תרטו |
[9] n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | לפק |
[10] I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצבה |
Die deutsche Grabinschrift (Rückseite)
[1] Hier ruhet | |
[2] Frau | |
[3] KATHARINA | |
[4] JUNGMANN | |
[5] geborne Sruh, | |
[6] gest. den 8. Oktober 1854 | |
[7] im 52. Lebensjahre. | |
[8] Sanfte Ruhe ihrer Asche. | |
[9] Gewidmet | |
[10] von ihren tief trauernden | |
[11] Angehörigen. |
Biografische Notizen
Katharina (Chaja) Jungmann, geb. Sruh, geb. ca. 1802 in St. Georgen (= Svätý Jur bei Pressburg, damals Ungarn), Tochter des Wolf Jacob Sruh und der NN, gest. 16. Tischre 615 bzw. 2. Tag von Sukkot = Sonntag, 08. Oktober 1854 um 04 Uhr Früh in Wien, Leopoldstadt I an Brechruhr, begraben am Dienstag, 10. Oktober 1854 am jüdischen Friedhof Währing, allgemeiner Platz, 17. Reihe, Nr. 7, lt. Gräberbuch alte Nr. 3979, neu: Gruppe 8, Nr. 559.
Ehemann: Leopold Jungmann, Kaufmann in Wien (1836 Gründung einer Manufakturwarenhandlung), geb. 25. Juni 1803 in St. Georgen (= Svätý Jur bei Pressburg, gest. 25. Juli 1877 in Baden bei Wien, Grabengasse 20.
(Nach dem Tod von Katharina heiratete Leopold Jungmann am 25. November 1855 in Wien Amalia (Maly) Friedländer).
5 Kinder aus erster Ehe mit Katharina Sruh, darunter:
Wilhelm Jungmann, geb. 30. Dezember 1838 in St. Georgen (= Svätý Jur bei Pressburg, gest. 10. April 1914 in Wien VI, Drehufeisengasse 3, begraben am Zentralfriedhof Wien in der Familiengruft.
Wilhelm Jungmann meldete 1866 eine Schneiderzugehörhandlung als Gewerbe an und protokollierte 1867 sein Unternehmen beim Wiener Handelsgericht … doch 1873 traft sein Neffe und Schwaer Wilhelm Dukes in das Unternehmen ein, wodurch sein Name auf “Wilhelm Jungmann & Neffe” lautetet. Die Firma hatte von 1870 bis 1881 ihren Sitz in Wien I, Salvatorgasse 3 und 5 und entwickelte sich der kleinen Schneiderzugehörhandlung zur exklusivsten Adresse für feine Damenstoffe in Wien. Bereits 1881 erhielten die beiden Inhaber der Firma den Titel eines k.u.k. Hoflieferanten und übersiedelten in das neue Geschäftslokal auf dem Albrechtsplatz 3 (heute Albertinaplatz 3), wo das Unternehmen nach wie vor seinen Sitz hat…
Georg Gaugusch, Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens, 1800-1938, Band I, A-K, Wien 2011, 1296f
Georg Gaugusch führt seit 2005 das Unternehmen. Auf dessen Website finden Sie auch eine ausführliche Geschichte des Unternehmens.
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