Personenregister jüdischer Friedhof Salischtschyky
Fradel, Tochter des Jehuda Löb, 11. Schvat 605 (= Sonntag, 19. Jänner 1845)
Die Grabinschrift
[1] 605. | תרה |
[2] H(ier liegt) b(egraben) eine angeseh(ene) Frau, | פנ אשה חשו |
[3] Frau Fradel, | מרת פראדיל |
[4] Tochter des MORENU Jehuda | בת מוה יהודה |
[5] Löb Hakohen. Sie ver(starb) am 11. | ליב הכהן נפ יא |
[6] Schvat. I(hre Seele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | שבט תנצבה |
Anmerkungen
Der fünfarmige Leuchter (fünfarmige Menora) findet sich immer wieder auf Grabsteinen und symbolisiert die fünf Aspekte der Seele: נפש “die lebendige Seele”, רוח “die Seele, die von Gott eingehaucht wurde”, נשמה “der Atem des Lebens”, חיה “Leben” und יחידה “Einheit”. Die Kabbalisten verstanden diese fünf Namen der Seele als fünf verschiedene Ebenen der Seele, die untrennbar zusammengehören.
Der fünfarmige Leuchter befindet sich üblicherweise beim Platz des Kantors in der Synagoge für jene, die den Tod eines nahen Verwandten betrauern.
Zeile 2: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b אשה חשובה u.a.
Zeile 4: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
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