Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Samuel (Simcha) Ungar, 11. Siwan 701 = Freitag 06. Jänner 1941
Standortnummer: 730
Die Grabinschrift
[1] Samuel Ungar |
Anmerkungen
Deutsche Inschrift auf dem Sockel, Grabstein leer.
Biografische Notizen
Samuel (Simcha) Ungar, Weingroßhändler, geb. 29. Mai 1866 in Eisenstadt Nr. 128, gest. 06. Jänner 1941 in Eisenstadt.
Samuel Ungar […] zeichnete sich durch Herzensgüte aus. Während des Ersten Weltkrieges unterhielt er auf eigene Kosten ein Lazarett für 15 Soldaten. Er wurde 1938 von der Aussiedlung (sic!) ausgenommen; er verblieb in Eisenstadt, Unterberg Nr. 14, wo er am 6. 1. 1941 ganz verarmt starb.
Die Großkellerei und der Großweinhandel Samuel Ungar florierte vor dem Ersten Weltkrieg. Wie die Fa. Wolf in Ebenfurth errichtete er Ungar nach dem Erscheinen des ungarischen Weingesetzes von 1908, welches das Aufzuckern des Weines untersagte, in Haschendorf knapp an der niederösterreichischen Grenze eine Filiale.
Klampfer Josef, Das Eisenstädter Ghetto, in: Burgenländische Forschungen. Herausgegeben vom Burgenländischen Landesarchiv, Heft 51, Eisenstadt 1966.
Vater: Leopold (Zvi Jehuda) Ungar, gest. 16. August 1907
Mutter: Barbara (Betti/y, Babette, Bertha / Breindel) Ungar, geb. Guttmann, gest. 17. August 1905
Ehefrau: Jenny (Tscharna) Kohn, geb. 19. April 1873 in Wien, gest. 20. Oktober 1895 mit 22 Jahren an Lungenentzündung, geh. 10. Dezember 1893 in Mödling, Wiener Straße 2. Samuel war bei der Hochzeit 27 Jahre, Jenny 20 Jahre alt.
Material und Maße des Grabsteins
Granit, 157/46/22
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