Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Sala (Salomon) Bart, 22. Schvat 677 (= Mittwoch, 14. Februar 1917)
Standortnummer: 735
Die Grabinschrift
[1] Hier ruhet | היער רוהעט |
[2] […] | […] |
[3] Salomon Bart | זאלאמאן בראט |
[4] aus [Medist?]. | אוס [מעדישט] |
[5] Verunglückt in Hornstein | פעראונגליקט אין הארנשטיין |
[6] 22. Schvat 677. | כב שבט תרעז |
[7] Gewidmet von der Ch(evra) Q(adischa) Gm(ilut) Ch(assadim). | געווידמעט פאן חק” גמח” |
Anmerkungen
Die Grabinschrift ist – bis auf das Sterbedatum – in deutscher Sprache, jedoch mit hebräischen Buchstaben geschrieben.
Zeile 2: Zeile unleserlich; es dürfte sich um den militärischen Rang handeln.
Zeile 7: Die “Chevra Qadischa (di-)gmilut chassadim”, meist nur kurz “Chevra Qadischa” oder “Bruderschaft” genannt, ist eine Wohltätigkeitsvereinigung, deren Aufgabe v.a in der Betreuung mittelloser Kranker und der Bestattung Verstorbener liegt.
Biografische Notizen
Sala (Salomon) Baron Bart, gest. mit 22 Jahren an den Folgen einer Explosion.
Material und Maße des Grabsteins
Kalksandstein, 130/54/15
Personenregister jüngerer jüdischer Friedhof Eisenstadt
Im Internet habe ich über die Todesursache das folgende gefunden:
Unfallopfer bei Gefechtsübungen (in Hornstein im Burgenland)
Im Rahmen der Ausbildung von Sappeuren zu Minenwerfer-Spezialisten ereigneten sich im Übungsgebiet beim Minibach zwei Unfälle, bei welchen auch Todesopfer zu beklagen waren.
[…]
b) Eine Explosion beendete das Leben dreier anderer Soldaten am 14. Juli 1917:
Hodovanieč Vasil, Geburtsort Nairicejen, Galizien, k. u. k. Artillerist/Eisenbahnbremser, röm. kath.; 22 Jahre alt.
Todesursache: durch Explosion verursachte Hals- und Bein-Bruchwunden.
Der Verstorbene ist nach Nairicej in Galizien zuständig.
Hodovanieć war römisch-katholisch und wurde im kirchlichen Friedhof in das Kindergrab Nr. 25 in der Gruppe III. neben dem Beinhaus zur letzten Ruhe gebettet.
Goldstein Miksa, k. u. k. Minengräber, mosaischer Religion; 36 Jahre alt.
Todesursache: durch Explosion verursachte Kopfverletzungen.
Der Verstorbene ist nach Lemberg in Galizien zuständig)
.
Bart Salamon, k. u. k. Artillerist, Israelit, 22 Jahre alt.
Todesursache: durch Explosion verursachte innere Verletzungen und Bruchwunden an rechter unterer Extremität.
Der Verstorbene ist nach Przeclaw in Galizien zuständig.
Die zwei Explosionsopfer mosaischen Glaubens wurden auf dem jüngeren jüdischen Friedhof in Eisenstadt bestattet,
http://www.hornstein.at/de/heimatarchiv/1.-wk-kriegsopfer/
Als Todesdatum wird hier allerdings der 14. Juli 1917 angegeben.
Außer Salamon Bart wurde auch Miksa Goldstein am Eisenstädter jüdischen Friedhof beigesetzt.
@Chaya-Bathya (Claudia) Markovits, erstmals vielen lieben Dank für deine hilfreichen Kommentare Claudia, freue mich sehr!
Grundsätzlich war schon in den 90er-Jahren die Inschrift nicht gut zu lesen, daher kann ich Verlesung beim Datum nicht wirklich ausschließen. Allerdings spricht gegen eine Verlesung, dass beide Grabsteine dasselbe Datum haben, ich mich daher zweimal verlesen haben müsste und dass der 14. Juli der 24. Tammus wäre. Und Schvat und Tammus unterscheiden sich doch erheblich ;-) So gesehen schließe ich eine Verlesung doch aus.
Ist mir ein Rätsel, warum da als Todesdatum ein anderes Datum angegeben wird…