David Levi (Löwy) Segal, 08. Adar II 5687 (Schabbat, 12. März 1927)
Anmerkungen
Zeile 1/2: Sterbeort- und zeit: “S(eine Seele) g(ing hinweg) in Gloggnitz zum Ausgang des heiligen Schabbat” (2) am 9. Adar II 687 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung)” ינ בגלאגניטץ במוצאי שבת קודש יום חית אדר שני שנת תרפזין לפ”ק.
Das Tagesdatum ist nicht sicher zu lesen (könnte auch als טית gelesen werden). Da aber in Zeile 4 das genaue Begräbnisdatum (siehe unten) angegeben wird, ist das Sterbedatum, bis auf eine kleine Ungereimtheit, klar.
Auffällig, weil nicht so häufig hier, dass die Einerzahl der Jahreszahl ebenfalls mit dem Buchstabennamen תרפ זין (hier zur Verdeutlichung getrennt) geschrieben wird.
Zeile 4 erwähnt das Begräbnisdatum: “Er wurde zu den Gräbern seiner Väter überführt, am nächsten Tag, Tag 2 (= Montag) der P(arascha) ‘Es rief (der Herr)…(Leviticus 1,1-5,26)'” הובל לקברי אבותיו למחרתו יום ב פ ויקרא.
Anmerkung zu Sterbe- und Begräbnisdatum: Ich gehe davon aus, dass David noch am Abend des Schabbat, am Ausgang des Schabbat, (also noch vor Beginn des 1. Tages, am 08. Adar), verstorben ist. Dann wäre allerdings der “nächste Tag” Sonntag, der 09. Adar. Wäre er hingegen in den Nachtstunden, also schon am 09. Adar verstorben (dann ist allerdings “Ausgang des Schabbat” nicht mehr korrekt), wäre das Begräbnisdatum wirklich der nächste Tag (wie angegeben), nämlich Montag (10. Adar).
Zeile 7 nennt den Namen des Verstorbenen: “David Levi Segal, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden)”.
Der Nachname (Stammesname) “Segal” סגל, oft auch als Zusatz nach dem Nachnamen, ist eigentlich ein Akronym für סגן לויה לוים, etwa “Führer der Leviten”.
Die Eulogie von Zeile 9 – 16 wird mit “Wehklage” קינה überschrieben.
Als Akrostichon – mit etwas Unsicherheit, weil ich nicht ausmachen kann, welche Buchstaben besonders gekennzeichnet sind – finden sich von Zeile 9 – 16 sein Vorname sowie der Name seines Vaters und der Segenswunsch:
(9) horizontal: “David”
(10 bis (11): “Sohn von”
(13) horizontal: “Mordechai”
(14) horizontal: “Segal”
(15) horizontal: “Levi”
(16) horizontal: “s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden)”
דוד בן מרדכי סגל לוי.
Personenregister jüdischer Friedhof Mattersburg
I have found the true death death for David Löwy. Below is a translation from the obituary found in a Trauer-Album [death album] in possession of David’s grandson’s Wolfgang Lowy:
“To all relatives, friends, and acquaintances, we hereby give you the sad news of the death of our good and unforgettable husband, father, and grandfather, David Löwy, businessman, who died suddenly on 5 March 1927 in his 68th year. The funeral took place in Mattersburg in all quietness, on 7 March 1927, according to his wishes. Signed Charlotte Löwy, children, and grandchildren. We do not wish to have any condolence visitors.”
David Löwy’s father and mother were both members of the Schischa family. He was born in Mattersdorf in 1859, the son of Mordechai Löwy , who was the son of David Schischa (who later adopted the surname Löwy.) His mother was Chane Schischa. David moved to Gloggnitz when he was a young boy. He is the first cousin of my great-grandfather, Max Löwy .
David married Charlotte Max and had nine children. One died young. Two perished in the Holocaust and the rest survived.