Personenregister jüdischer Friedhof Lackenbach
Diesen Grabstein durfte ich für Herrn S. H. aus Israel suchen. Es hat leider doch einige Zeit gedauert, ihn zu finden, da er sich in einer Region am jüdischen Friedhof befindet, wo kein Grabstein eine Nummer trägt und zudem ein Großteil der Inschriften so gut wie unlesbar sind. Umso glücklicher bin ich, den Grabstein gestern endlich gefunden zu haben.
Natel, 23. Nisan 497 (= Mittwoch, 24. April 1737)
Update 19. Mai 2025 Zeile 7 und 8:

Die Zeile 7 im Detail:
Die hebräische Grabinschrift
[1] E(s ging hinweg) s(eine Seele) am 23. Nisan 490 n(ach der kleinen Zeitrechnung). | ינ כג ניסן תצז ל” |
[2] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[3] ein aufrechter Mann. | איש הישר |
[4] Von allen Geboten d(es Ewigen) | מכל מצות ה” |
[5] wich er nicht ab. S(eine Ruhe) s(ei) i(n Ehre) des | לא סר תמ”ך |
[6] Natel, Sohn des Heiligen, | נטל בן הקדש |
[7] d(es ehrbaren) H(errn) Hesel, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). | כמר העסל ז”ל |
[8f] S(eine) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | ת’נ’צ’ב’ה |
Anmerkung
Zeile 6: Letztes Wort: תמך. Ich sehe keinen anderen Sinn, als die drei Buchstaben aufzulösen in תהא מנוחו כבוד “Seine Ruhe sei in Ehre”, was allerdings üblicherweise in der letzten Zeile einer hebräischen Grabinschrift zu finden ist.
נטל Der Name des Verstorbenen wird auf jewishgen.org mit “Notal” umschrieben. Ich kenne den Namen allerdings eher als “Natel” oder “Nattel”.
Zeile 7: Ich erwarte hier den Namen des Vaters und die Schlusseulogie תנצבה “Seine Seele möge eingebunden sein im Bündel des Lebens” oder letztere auch in einer Zeile 8.
Biografische Notizen
Natel, Sohn des Heiligen N. N., gest. 23. Nisan 690 = Mittwoch, 24. April 1737.
Bekannt ist, so erfuhr ich von seinen Nachfahren in Israel, dass der Vater von Natel, Hesel oder Jecheskiel (Ezechiel) von den Kuruzzen ermordet wurde. Daher auch die Bezeichnung “Heiliger” in Zeile 6.
Personenregister jüdischer Friedhof Lackenbach
Ich bin sehr dankbar für diese wichtige Entdeckung.
Der Titel „Heiliger“, mit dem der Vater von Rabbi Natel beschrieben wird, weist offenbar darauf hin, dass er aufgrund seines Judentums getötet wurde.