Personenregister jüdischer Friedhof Kobersdorf
Mordechai Elieser Max, 26. Tewet 673 (= Sonntag, 05. Jänner 1913)
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) g(eborgen) | פ”ט |
[2] ehrfürchtend und vollkommen, betagt und alt an Jahren. | ירא ושלם זקן ושבע ימים |
[3] Er beschäftigte sich in Handel und Wandel in Treue, | עסק במשא ובמתן באמונה |
[4] der CHAVER | החבר |
[5] Mordechai Elieser, | מרדכי אליעזר |
[6] S(ohn) d(es ehrbaren) H(errn), H(errn) Salomon Jehuda | בן כהרר שלמה יהודה |
[7] Max. | מאקס |
[8] Er verstarb mit gutem Namen mit 82 Jahren | נפטר בשם טוב בן פב שנים |
[9] am 26. Tevet 673, | כ”ו טבת תרעג |
[10] und wurde begraben am 28. daselbst. | ונקבר ביום כח בו |
[11] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | תנצבה |
[12] D(er Name) s(einer Mutter) war Gütel Lea. | ושם אמו גיטל לאה |
Anmerkungen
Zeile 2: Genesis 35,29; Ijob 42,17 ושבע ימים “betagt und satt an Jahren”; ähnlich 1 Chronik 23,1 (wörtlich: “satt an Tagen”).
Zeile 3: Vgl. babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 31a “In der Stunde, wenn man einen Menschen zum Gericht bringt, fragt man ihn: ‘Hast du deinen Handel in Redlichkeit betrieben’?…” בשעה שמכניסין אדם לדין אומרים לו נשאת ונתת באמונה…. Es “… ist dies die erste Frage, die an den Menschen im Jenseits gerichtet wird.”
(Wachstein B., Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540(?)-1670, Quellen zur Geschichte der Juden in Deutsch-Österreich, hrsg. von der historischen Kommission der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien, IV, Wien 1912, Seite 128)
Zeile 4: Der CHAVER ist ein verliehener Ehrentitel. Zum Beispiel betrug die Taxe für die Verleihung 1803 in Eisenstadt 9 fl. für einen Höchstbesteuerten, für einen der mittleren Kategorie 4 fl. 30 kr., für einen der niedrigen Kategorie nur 2 fl. Der Graduierte wurde am Schabbat nach der Verleihung zur Tora aufgerufen. Verliehen wurde der CHAVER-Grad von der Gemeinde, der Rabbiner musste jedoch seine Zustimmung geben.
Biografische Notizen
Mordechai Elieser Max, geb. ca. 1831, gest. 26. Tewet 673 = Sonntag, 05. Jänner 1913. Leider nicht im Sterbebuch Kobersdorf gefunden, obwohl im Sterbebuch zwischen 1910 und 1918 sieben Menschen mit dem Namen “Max” eingetragen sind. Das Sterbejahr ist nicht 100% sicher, da der letzte Buchstabe in der Jahreszahl nicht sicher lesbar ist: תרעג, es könnte auch 1916 oder 1917 sein.
Vater: Salomon Jehuda Max
Mutter: Gütel Lea (Max)
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