Melamed Salomo – 27. Dezember 1791

Melamed Salomo – 27. Dezember 1791

Salomo ben Jakob, 01. Tevet 552 (Dienstag, 27. Dezember 1791)

G-6 (Wachstein 442)

  • Grabstein Salomo ben Jakob, 01. Tevet 552
  • älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt, Sektor G
 

Die Grabinschrift

פ”נ
י”נ יום ג’ בדר”ח טבת ונקבר ליל נגהי יום ד’ ז”ח
התורני כ”ה שלמה ב”ה יעקב זצ”ל
תקנ”ב ל’

שפתו’ ידובבו בקברתו
לא פסק מגרס’ עד מותו
מה רב טוב לאחריתו
הלך לעה”ב למנוחתו
זכותו יגן לבניו תהלתו
צפון בג”ע משכורתו
לתחי’ המתי’ להחיותו

תנצב”ה

שמו שלמה משנתו
למצות ה’ חרד ביראתו
מעודו עמד בצדקתו
היתה תורתו אומנתו
זך ונקי שב לאדמתו
צדקתו יעלה נשמתו
לקץ ימין יעמוד מקברתו


Anmerkungen

Zeile 2: S(eine Seele) g(ing hinweg) am Tag 3 (= Dienstag), d(em 2.) N(eu)m(ond)t(ag) des Tevet und er wurde begraben in der Morgendämmerung von Tag 4 (= Mittwoch), dem 7.(?) Chanukkatag”.

Der 2. Neumondtag Tevet ist der 1. Tevet (= Dienstag, 27. Dezember). Lesen wir ז”ח als “7. Tag Chanukka”, dann stimmt das nicht, weil Mittwoch bereits der 8. Chanukkatag war. Üblicherweise lesen wir ז”ח, als “des Chanukkafestes” / “während des Chanukkafestes”. Dann müssten wir lesen “am Mittwoch des Chanukkafestes”, was auch wenig Sinn ergibt (weil das ja schon der 2. Mittwoch des Festes gewesen wäre).

Generell macht die Inschrift an dieser Stelle wenig Sinn. Normalerweise würden wir erwarten ליל ג’ נגהי יום ד’ oder Ähnliches, also “in der Nacht von Tag 3 (= Dienstag), in der Morgendämmerung von Tag 4 (= Mittwoch). Allerdings kann ich mir ein nächtliches Begräbnis eher schwer vorstellen.

Was die gegenständliche Formulierung ליל נגהי bedeutet, will sich mir nicht erschließen.

Wachstein irrt überhaupt gänzlich, wenn er den 27. Februar 1791 (!) als umgerechnetes Datum angibt.

 

Biografische Notizen

Die Gelehrsamkeit des Verstorbenen wird in der Grabschrift gerühmt. Auf Grund der Häuserliste 1750 kann Jakob, der Vater Salomos, mit dem Schneider Jakob ben Zvi aus Rausnitz identifiziert werden. Salomo ben Jakob wäre demnach mit Salomo (= ben R. Jakob Chajjat), der 1791 im Genusse einer Gelehrtenstiftung stand, identisch. Er ist sicherlich derselbe, der uns 1761 als Salomo Melamed begegnet.

Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 157

Vater: Jakob Hirschl (Jakob Chajjat ben Zvi aus Rausnitz), gest. 22. Dezember 1751

 

Ehefrau: Chaja Sara Melamed, gest. 14. September 1793

 

Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

The maximum upload file size: 10 MB. You can upload: image, audio, video, document, spreadsheet, interactive, text, archive, code, other. Links to YouTube, Facebook, Twitter and other services inserted in the comment text will be automatically embedded. Drop file here