Ester Fürth / Fürt / Fürdt, Tochter Juspa Gokesch, 18. Adar I 600 (= Schabbatnacht, 22. Februar 1840)
L-20 (Wachstein 763)
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) g(eborgen) | פ”ט |
[2] die bescheidene Frau, Frau Ester Fürt, | האשה הצנועה מרת אסתר פירד |
[3] Tochter des Rabbiners, des MORENU Juspa Gokesch, d(as Andenken) d(es Gerechten) m(öge bewahrt werden). | בת הרב מו”ה יוזפא גאקיש זצ”ל |
[4] Sie verstarb in der Nacht zum h(eiligen) Sch(abbat) und wurde begraben an Tag 1 (= Sonntag), | נפטרת ליל ש”ק ונקברת יום א’ |
[5] 19. Adar I 600 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | י”ט אדר ראשון שנת ת”ר לפ”ק |
[6] I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצב”ה |
Anmerkungen
Zeile 3: Zeile 3: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Biografische Notizen
Ester Fürth / Fürt / Fürdt, geb. ca. 1760, Tochter des Juspa Gokesch, gest 18. Adar I 600 = Schabbatnacht, 22. Februar 1840 mit 80 Jahren als “Arme Witwe” an Altersschwäche in Eisenstadt
Tochter des aus Franfurt a.M. stammenden Rausnitzer Rabbiners Juspa Gokesch und der Rosa Tochter Elia Lichtenstadt, demnach eine Enkelin des mährischen Landrabbiners Gabriel Eskeles (siehe Rebekka Lichtenstadt). Hirsch Fürth, der Mann der Ester, ist noch in der Konskriptionsliste 1836 … ausgewiesen. Die Matrik hat folgenden Eintrag: Ester Fürt, arme Witwe, 80 Jahre.
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 233
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt