Isak Eidlitz, 19. Cheschwan 620 (= Mittwoch, 16. November 1859)
D-10 (Wachstein 950)
Die Grabinschrift
י”נ יום ד’ י”ט מרחשון שנת תר”ך לפ”ק
פ”נ
ויצא
יצחק לנוח פה בשדה בוכים
איש תם וישר כהורת צופים
ידע וחשק ללכת יושר דרכים
צמאה נפשו לקיים מצות ה’ הצרופים
קצרה לשוננו להגיד עליו שבחים
אכן יספרו ישרת דרכיו הגנוזים
לכל יודעי צדקתו רק ברמזים
גם פה על האבן יהיו נרשמים
למען לא תשכח מזרעו לעולמים
תנצב”ה
Anmerkungen
Zeile 1 der Einleitung: “E(s) i(st der) Vorsteher, der Erhöhte, der Erhabene”. Insbesondere auch aufgrund der Bezeichnung המרומם dürfen wir vermuten, dass es sich beim Verstorbenen um einen Mann höheren Alters handelte.
Zeile 1 und 2 der Eulogie: “Isak ging hinaus um hier auf dem Feld zu ruhen”. Eindeutig eine Anlehnung an Genesis 24,63, wo es allerdings heißt: ויצא יצחק לשוח בשדה “Eines Tages ging Isak hinaus um auf dem Feld לשוח. לשוח interpretiert Raschi als “beten” (von der Wurzel שיח) und verweist auf Psalm 102,1, der überschrieben ist mit “Gebet eines Unglücklichen, wenn er in Verzweiflung vor dem Herrn seine Sorge ausschüttet”. Oft ist dieser Vers in einer Grabinschrift ein Hinweis auf eine schwere Krankheit. Diese Interpretation dürfen wir hier aber wohl aufgrund der Änderung von לשוח zu לנוח ausschließen.
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt
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