Personenrgister jüdischer Friedhof Fiume/Rijeka
Oberrabbiner Dr. Giuseppe (Josef) Frank, 22. Schvat 697 = 03. Februar 1937
Die hebräische Grabinschrift
[1] H(ier liegt) b(egraben) | פ”נ |
[2] MORENU (unser Vater, unser Lehrer) und unser Rabbiner, ein treuer Hirte seiner Gemeinde. | אמ ורבנו רעה נאמן לעדתו |
[3] Vollkommen wandelte er und übte Gerechtigkeit. Schön | הולך תמים ופעל צדק נאה |
[4] trug er vor und handelte er (auch). Ein Großer in der Tora | דורש ומקים גדול בתורה |
[5] und in der Weisheit. Der Gerechte MORENU Josef, | וחכמה הצדיק מה”ר יוסף |
[6] Sohn d(es ehrbaren) H(errn) Meir, s(ein Andenken) m(öge bewahrt werden). Er verstarb mit gutem | בן ה”ה מעיר ז”ל נפטר בשם |
[7] Namen am 22. Schvat 697 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | טוב כ”ב שבט תרצז לפ”ק |
[17] S(eine Seele) m(öge) e(ingebunden sein) i(m Bündel) d(es Lebens). | ת”נ”צ”ב”ה” |
Anmerkung
Zeile 2 und 5: MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Biografische Notizen
Dr. Giuseppe (Josef) Frank, Oberrabbiner in der Synagoge Via del Pomerio und Dozent, geb. 1867, gest. 22. Schvat 697 = 03. Februar 1937
Ehefrau: Ida Büchler, geb. 31. August 1875 in Mor (Ungarn), Tochter des Pinkas Büchler und der Rosa Kohn.
Nach dem Tod ihres Ehemanns lebte sie von einer kleinen Alterspension ohne eigene Wohnung, bis sie verhaftet und ins KZ Risiera di San Sabba deportiert wurde. Dann von Triest nach Auschwitz deportiert und ermordet (Schoa-Opfer)
Quelle: Ebrei a Fiume e Abbazia
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