Sarolta Bauer / Schindl Bauer, 17. Ijjar 5664 (Montag, 02. Mai 1904)
Biografische Notizen
Sterbematriken: Sarolta (Charlotte / Schindl) Bauer , geb. in Kobersdorf, wh. Mattersdorf, gest. 02. Juni 1904 um 02h früh, mit 60 Jahren an organischem Herzleiden, in Mattersdorf
Vater: Bernat Bauer (weiland)
Mutter: Fani Fuchs (weiland)
Bruder: Menachem (Mendl) Bauer, gest. 04. Mai 1930 (thx to Matias Bauer, s. Kommentar bei Bruder Menachem (Mendl) Bauer).
Personenregister jüdischer Friedhof Mattersburg
https://www.geni.com/people/Sarolta-Bauer/6000000071714777130
Her father died in Pottelsdorf in 1868.
Ein Begraebnis noch am Sterbetag wuerde vom halachischen Standpunkt nicht verwundern (man soll demzufolge ja Tote so schnell als moeglich beisetzen). Die Frage ist nur, was das Gesetz in Ungarn dazu sagte. In Deutschland mussten Tote, so ist mir in Erinnerung, 36 Stunden nach dem Ableben unbegraben bleiben, da man befuerchtete, es handle sich um einen Scheintod. Zahlreiche orthodoxe Rabbiner sprachen sich seinerzeit gegen diese Verfuegung als gegen die Halacha verstossend aus, andere wiederum meinten, sie sei durchaus am Platz, weil man dadurch einen grausamen Erstickungstod fuer lebendig Begrabene vermeiden koenne.
Das Gesetz als solches kenn ich nicht, ich weiß aber gut wie die Praxis hier war (hab jetzt aber nicht exakt Fall für Fall evaluiert ;), aber: meist steht auf dem Grabstein gar nicht drauf, wann sie/er begraben wurde und daher wissen wir es de facto nicht, dürfen aber wohl annehmen, dass es derselbe Tag gewesen ist.
Nur selten finden wir die Formulierung “gestorben und begraben am …”.
Wenn das Begräbnisdatum sonst extra erwähnt wird, dann immer, wenn das Begräbnis nicht am selben Tag wie der Tod stattfand, also meist am nächsten Tag oder wenn Freitag z.B., eben 2 Tage später, am Sonntag usw.
Derlei Anmerkungen finden wir aber auch eher nur bei den eher “prominenteren” Begrabenen, scheint mir …
@Chaya-Bathya, übrigens: Diese Praxis war für mich der Grund das Sterbedatum mit dem 16. und das Begräbnisdatum mit dem 18. anzunehmen … aber zugegeben, Argumentation steht auf schwachen Beinen ;)
Anmerkung von Rabb. Kinstlicher:
Es muss heissen י”ח, denn Lag Ba-Omer ist am 18. Ijjar. Der 18. Ijjar im fraglichen Jahr war ein Dienstag.
Das würde also bedeuten, dass sie am selben Tag begraben wurde wie gestorben, also am 18. Ijjar (Dienstag).
Ich gebe zu, dass mich selbst auch massiv gestört hat, dass die Zahl 16 mit יו geschrieben worden wäre!
Ich bessere es oben jedenfalls aus und bin gespannt ob wir durch die Matriken (bitte noch ein paar Tage Geduld) eine Bestätigung für die Lesung erhalten …
It probably reads:
Died י”נ on Monday the 17 י”ז and not י”ו in Iyar.
Burried the following day LAG BA-OMER that was on Tuesday.
Ohler probably did not know what LAG BA-OMER is and wrote: LAG B’ONAH [in season].
Anmerkungen von Rabb. Kinstlicher:
Es muss wohl heissen:
י[צאה] נ[שמתה] יום ב י”ז ונקברה ל”ג בעומר’
Lag Baomer = 18. Ijjar und in diesem Jahr ein Dienstag.
also, es dauert leider noch bis zum Wochenende mit der umfangreicheren Antwort (wir haben Schwierigkeiten mit dem Ungarischen), aber eines darf ich schon verraten:
Das Sterbedatum ist Montag, der 02. Mai, also der 17. Ijjar! Das Datum hab ich oben im Titel auch schon ausgebessert.
Der Name der Verstorbenen in den Matriken ist: Sarolta Bauer, der Rest später….
So, endlich die Matrikendaten oben ergänzt! :)