Am 8. Jänner 2019 wurde ein “Stein der Erinnerung” für Wilhelm Goldschmidt enthüllt. Die Rapidspitze und zahlreiche Prominenz waren zugegen, die Medien berichteten (z.B. derstandard).
Wilhelm Goldschmmidt wurde am 5. Juni 1942 mit dem Transport 25 von Wien nach Polen deportiert und in der Schoa ermordet.
Quelle: Facebookseite von SKRAPID
Rapid feiert heuer sein 120jähriges Bestehen, auf der Website des Fußballklubs finden wir die Enthüllung des “Steines der Erinnerung” zumindest als eine der wichtigsten Aktivitäten in diesem Jubiläumsjahr.
Der damalige Sekretär des Klubs, Wilhelm Goldschmidt, war es, der am 8. Jänner 1899 den 1. Wiener Arbeiter Fußball-Club in Sportklub Rapid umbenannte. Darüber hinaus erfahren wir leider wenig über Wilhelm Goldschmidt.
Daher haben wir uns selbst auf die Suche gemacht und stellten u.a. fest, dass sein Vater aus Deutschkreutz stammte, aber der Reihe nach:
Heinrich Goldschmied (sic!), Oberoffizial der Israelitischen Kultusgemeinde, geb. März 1845 in Deutschkreutz, Sohn des Carl Goldschmied und der Catti Horvát, beide Eltern leben in Wien, wohnhaft Wien Rossau, Porzellangasse 22, heiratet am 17. Februar 1878 in Puklitz (Tschechien) Julye Pokorny, geb. 01. Jänner 1847, Tochter des Jakob Pokorny und der Juditha Ornstein, beide verstorben, aus Puklitz. Heinrich war bei der Hochzeit 32 Jahre alt, Julye 31 Jahre, beide ledig.
Julye Goldschmidt, geb. Pokorny, starb am 28. April 1909 in Wien II, Rembrandtstraße 19, Heinrich Goldschmidt starb am 11. Juli 1914 in Wien IX, Müllnergasse 3. Julye und Heinrich sind am Zentralfriedhof Wien, Tor I gemeinsam begraben (Gruppe 051, Reihe 010, Grab 004).
Heinrich Goldschmidt und Julye Pokorny hatten den gemeinsamen Sohn
Wilhelm Goldschmidt, geb. 22. Juli 1880 in Brünn:
Wilhelm Goldschmidt, Buchhalter, geboren in Brünn, zuständig nach Wien, heiratet am 23. Juni 1907 im Stadttempel in der Seitenstettengasse 4 in Wien Elsa Herzog, geb. 24. März 1885 in Wien, zuständig nach Zombor, Ungarn, Tochter des Moriz Herzog, Kaufmannsgehilfe aus Großszombor in Ungarn, und der Netti Werner, wohnhaft Wien IX, Alserbachstraße 22.
Wilhelm Goldschmidt wurde in der Schoa ermordet (s.o.), seine Frau starb in Greater London 1968.
Wilhelm Goldschmidt und Elsa Herzog hatten den gemeinsamen Sohn
Heinrich Goldschmidt, geb. 16. Jänner 1922 in Wien II, Große Schiffgasse 22. Heinrich Goldschmidt konnte 1938 nach Palästina / Israel emigrieren und starb am 26. Elul 5765 = 30. September 2005. Er ist in Rishon Letsion, Israel, begraben. Auffällig, dass das Geburtsdatum am Grabstein mit 1921 angegeben wird, im Geburtsbuch (s.u.) aber 1922.
Vater Wilhelm wird in der Grabinschrift Se’ev genannt (entspricht Wilhelm), Mutter: Elsa.
Heinrich Goldschmidts Frau Chaia Goldschmidt starb 2010.
Thanks to Orit Lavi, Israel!