Mordechai Wiesbaden, 17. Adar 590 (= Freitag, 12. März 1830)
F-4 (Wachstein 672)
Die Grabinschrift
ויעמוד כי לא יתקלס אך זה הדרו
שמו וזכרו
פ”נ
מוהר”ר מרדכי וויסבאדן זצ”ל נפטר
ונקבר יום ויו עש”ק י”ז אדר תק”ץ ל’
תנצב”ה
Anmerkungen
Zeile 5: Mordechai Wiesbaden (Marchus Sabel) trägt die Morenuwürde.
MORENU bedeutet wörtlich “u(nser) L(ehrer), H(err)”. Den MORENU-Titel erhielten nur besonders gelehrte Männer, Bernhard Wachstein bezeichnet ihn als “synagogaler Doktortitel” (siehe Bernhard Wachstein, Die Inschriften des Alten Judenfriedhofes in Wien, 1. Teil 1540 (?)-1670, 2. Teil 1696-1783, Wien 1912, 2. Teil, S. 15).
Biografische Notizen
Die Inschrift enthält auf ausdrücklichen Wunsch des Verstorbenen keine Lobsprüche. Seit etwa 1813 begegnet uns Mordechai ben Sabel aus Wiesbaden im Vorstand der Gemeinde sowie in der Leitung der frommen Bruderschaft. Früher lebte er in Wien, denn er ist ohne Zweifel identisch mit dem Tolerierten Marcus Sabel aus Wiesbaden in Wien … Er hatte zuletzt unter den Tuchlauben gewohnt und war auf einen Handel mit inländischen Fabrikaten toleriert. Seine Frau Marianna, Marie, wird ausdrücklich als aus Eisenstadt gebürtig bezeichnet.
Wachstein B., Die Grabinschriften …, a.a.O., 211f
Ehefrau: Marianna Wiesbaden, gest. 23. Februar 1827
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt