Rebekka Frau Menachem Rothschild, 09. Elul 634 (= Schabbat, 22. August 1874)
U-26 (Wachstein 1115)
Die Grabinschrift
[1] H(ier ist) g(eborgen) | פ”ט |
[2] die teure und angesehene Frau, Frau | האשה היקרה והחשובה מרת |
[3] Rebekka, Ehefrau d(es ehrbaren) H(errn) Menachem | רבקה אשת כ”ה מנחם |
[4] Rothschild. Ihre Seele ging hinweg am 9. | ראטשילד יצאה נשמתה ט’ |
[5] Elul 634 n(ach der) k(leinen) Z(eitrechnung). | אלול שנת תרל”ד לפ”ק |
[6] Es starb | ותמת |
[7] Rebekka, jung an Jahren, in der Mitte ihrer Tage. | רבקה רכה בשנים בדמי ימיה |
[8] Eine tüchtige Frau war sie, mit eifrigen Händen arbeitete sie. | אשת חיל היתה ותעש בחפץ כפיה |
[9] Weit entfernt ist Trost von ihren Söhnen und Töchtern. | מנחם רוחק מבניה ומבנותיה |
[10] I(hre) S(eele) m(öge eingebunden sein) i(m Bund) d(es Lebens). | תנצבה |
Anmerkungen
Zeile 2: Babylonischer Talmud, Traktat Schabbat 59b u.a. אשה חשובה.
Zeile 7: Vgl. Jesaja 38,10 “…In der Mitte meiner Tage (muss ich hinab zu den Pforten der Unterwelt)…” …בדמי ימי….
Zeile 8: Sprüche 12,4; 31,10; Rut 3,11 אשת חיל.
Zeile 8: Sprüche 31,13 ותעש בחפץ כפיה. S. besonders den Kommentar von Hirsch: “Sie war der Fleiß und die Tätigkeit selbst. Sie suchte, sie forderte Stoff, um ihn mit der Lust ihrer Hände zu bereiten … Kapajim sind nämlich nicht die arbeitenden, schaffenden, sondern die geschlossenen oder einen Inhalt einschließenden Hände. Ihre Hände konnten nicht ruhen, und wenn sie in Ruhe geschlossen waren, ‘sehnten’ sie sich nach Arbeit, das ist חפץ כפיה (Hirsch Samson Raphael, Siddur. Israels Gebete, Zürich-Basel 1992, 287).
Zeile 7-9: Die ersten Worte der Zeilen ergeben den Vornamen der Verstorbenen, ihren Status als Ehefrau sowie den Vornamen ihres Ehemanns (Rebekka, Ehefrau des Menachem).
Personenregister älterer jüdischer Friedhof Eisenstadt